Der Wal
Wale gehören zu den Säugetieren, die seit etwa 50 Millionen Jahren ausschliesslich im Wasser leben. Im Jahre 1986 erliess die Internationale Walfangkommission (IWC) ein Moratorium für den gesamten kommerziellen Walfang. Trotzdem werden noch heute Wale gejagt, meist unter dem Vorwand der wissenschaftlichen Forschung. Lesen Sie mehr in unserem Porträt des Monats April.
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Wale gehören mit etwa 80 Arten zu den Säugetieren, die seit etwa 50 Millionen Jahren ausschliesslich im Wasser leben. Sie unterscheiden sich in Bartenwalen und Zahnwalen, zu letzteren auch die Delfine gehören. Wale können lange und sehr tief tauchen sowie Salzwasser trinken. Zahnwale ernähren sich von Fischen und anderen Meerestieren, Bartenwale filtrieren Krillkrebse aus riesigen Mengen Wasser. Neben dem Menschen haben sie nur wenige Feinde, wie grössere Haie und andere Zahnwale.
Wenige Arten leben als Einzelgänger oder paarweise. Die meisten Wale sind aber sehr gesellige Tiere mit einem hoch entwickelten Sozialverhalten. Die sogenannten Schulen (= Walgruppen) bestehen meist aus 10 bis 50 Tieren, zu bestimmten Gelegenheiten wie Paarungszeit oder Jagd können die Gruppen über 1.000 Tiere umfassen, wobei auch Vergesellschaftung mit anderen Walarten möglich ist. Mit gesangähnlichen Tönen und Melodien („Walgesang“) können die Wale über hunderte Kilometer entfernt miteinander kommunizieren, wobei jede Population ihren eigenen Gesang hat.
Wale gehen keine dauerhaften Beziehungen ein. Nach einer Tragezeit zwischen 9 und 16 Monaten bringt das Weibchen in der Regel ein Junges zur Welt. Das Neugeborene wird von der Mutter oder von Artgenossinnen in der Funktion von „Hebammen“ möglichst schnell zum Atemholen an die Wasseroberfläche gehoben und ist sehr schnell eigenständig aktiv. Da das Walbaby keine Lippen zum Saugen hat, spritzt die Walmutter die sehr fettreiche Milch in das Maul ihres Jungen. Bei grossen Arten kann es über ein Jahr gesäugt werden, weshalb eine sehr enge Beziehung der Mutter mit ihren Nachkommen besteht. Erst mit sieben bis zehn Jahren werden die meisten Wale geschlechtsreif.
Bereits im Mittelalter wurden Wale wegen ihrem Fleisch, dem Waltran als Brennstoff und den Knochen für den Haus- und Schiffsbau sowie zur Herstellung von Gebrauchs-, Schmuck- und Kunstgegenständen gejagt. Später dienten die Barten den Korsett- und Rockreifherstellern, der Walrat als Schmiermittel für Maschinen und Ambra als Grundstoff in der Medizin und Kosmetik.
Viele Kleinwale werden als Fischersatz oder Nahrungskonkurrenten der Fischer gejagt oder fallen dem Beifang zum Opfer. Neben dem Einsatz von Walen fürs Militär werden sie, insbesondere Orcas und Tümmler, zur Unterhaltung von Menschen in enge Becken von Vergnügungsparks gesteckt.
Der Gebrauch von starken Sonaren und Unterwassersprengungen sowie der zunehmende Schiffsverkehr bedeuten grossen Stress für die empfindlichen Tiere. So haben Einzel- und Massen-Walstrandungen in den letzten Jahren zugenommen. Viele Wale werden von Schiffsschrauben meist tödlich verletzt.
Die Bestände der Wale sind bedroht. Im Jahre 1986 erliess die Internationale Walfangkommission (IWC) ein Moratorium für den gesamten kommerziellen Walfang. Trotzdem werden noch heute Wale gejagt, meist unter dem Vorwand der wissenschaftlichen Forschung. Die Sea Shepherd Conservation leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wale. Seit der Gründung im Jahre 1955 ist „Whale Watching“ zu einem weltweit boomenden Geschäft geworden.
Körperlänge / Gewicht
Kalifornischer Schweinswal: bis 1.50 Meter / bis 50 Kilogramm
Blauwal: bis 33 Meter / bis 180 TonnenTauchzeiten
Furchenwale: bis 40 Minuten
Pottwale: bis 90 Minuten
Entenwale: bis 2 StundenTauchtiefen
Durchschnitt: etwa 100 Meter
Pottwale: bis 3.000 MeterLebenserwartung
Grönlandwal: über 200 JahreTötung
1930er: über 30.000 Wale pro Jahr
1960er: über 40.000 Wale pro Jahr
1986: IWC-Moratorium für den gesamten kommerziellen Walfang!
seit 1986: über 25.000 Wale (Island, Norwegen und Japan)Population (geschätzt)
Atlantischer Nordkaper: ca. 400 Tiere
Blauwal: ca. 10.000-25.000 TiereQuellen: Wikipedia // wale-delphine.de // wale.info // cetacea.de // oceancare.org // Whale and Dolphin Conservation (WDC) // Internationale Walfangkommission (IWC) // seashepherd.org
„Walgesang“
„Gesang“ eines Buckelwals:
„Gesang“ eines Grossen Schwertwals:
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