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Tier-Porträt

Der Braunbär

Der Braunbär gehört zu den grössten an Land lebenden Raubtieren der Erde. Ursprünglich waren sie in weiten Teilen Nordamerikas, Eurasiens und Nordafrikas verbreitet. Durch die Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes wurden sie in vielen Regionen verdrängt und ausgerottet. Lesen Sie mehr in unserem Porträt des Monats Februar.

Text: Tier im Fokus (TIF)

Der Braunbär gehört zu den grössten an Land lebenden Raubtieren der Erde. Er ernährt sich in erster Linie aus vegetarischer Nahrung wie Pflanzen, Wurzeln, Pilzen, Nüssen, Früchten, Beeren und Honig. An fleischlicher Nahrung nimmt er Insekten, Vögel, Fische (Lachse), Nagetiere und eher selten kranke, alte oder junge Säugetiere zu sich. Als Allesesser verschmäht er auch Aas nicht.

In den kalten Wintermonaten finden Braunbären nicht genug Nahrung. Deshalb begeben sie sich in eine Winterruhe, was aber kein echter Winterschlaf ist. Der Herzschlag und die Atemfrequenz gehen zwar deutlich zurück, die Körpertemperatur sinkt jedoch nur leicht. So sind Bären relativ leicht wieder aufzuwecken.

Braunbären erreichen die Geschlechtsreife mit rund 4 Jahren. In der Paarungszeit beschützen die sonst einzelgängerisch lebenden Männchen die Weibchen vor anderen Konkurrenten. Während der Winterruhe bringt das Weibchen 1 bis 3 Junge zur Welt. Diese werden 4 Monate lang gesäugt, bleiben aber noch 2 bis 3 Jahre bei der Mutter.

Ursprünglich waren Braunbären in weiten Teilen Nordamerikas, Eurasiens und Nordafrikas verbreitet. Durch die Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraumes wurden sie in vielen Regionen verdrängt und ausgerottet.

Zur Erhaltung der Population in den Alpenregionen wurden zwischen 1999 und 2002 im italienischen Nationalpark Adamello-Brenta Bären ausgesetzt. Der Bestand in Italien ist am Wachsen und Jungtiere gelangen auf ihren Wanderungen in die Schweiz, Österreich und gar Deutschland. Viele haben Angst vor dem Raubtier und insbesondere bei NutztierhalterInnen gilt der Bär als Nahrungskonkurrent, der Schafe, Ziegen und Rinder reisst, Fische jagt und Bienenstöcke „ausraubt“.

Bären spielen in der Kulturgeschichte eine wichtige Rolle. Im Wappenwesen (Heraldik) sind sie ein häufiges Motiv, das Macht und Stärke symbolisiert. Viele Gaststätten tragen den Titel „Bären“ und auch etliche Vornamen leiten sich vom Bären ab wie etwa Bernhard (deutsch) oder Urs und Ursula (lateinisch).

Bis vor wenigen Jahren wurden in diesem Bärengraben in Bern noch Bären gehalten! © tier-im-fokus.ch

Die Verwendung von Braunbären zur Unterhaltung hat eine lange Geschichte. Im Römischen Reich wurden sie zu Tausenden in Zirkusspielen getötet. Die Bärenhatz war eine beliebte Trophäenjagd. Auch Veranstaltungen, bei denen man Bären gegeneinander oder gegen Hunde kämpfen lässt, waren verbreitet und werden auch heute noch in Teilen Asiens abgehalten.

Als Jahrmarktsattraktion wurden Braunbären mit glühenden Eisenplatten zu Tanzbären abgerichtet. Heute gibt es solche Tanzbären noch in Osteuropa und in Vorderasien – aber tatsächlich auch noch vereinzelt in deutschen Zirkussen. Zusätzlich werden die Tiere in Zoos und Bärengraben zur Schau gestellt, letzteres wie z.B. bis vor wenigen Jahren im Zentrum von Bern, der Hauptstadt der Schweiz.

Vielfach wurden auch die Körperteile von Bären genutzt. Das Fleisch wurde gegessen, wobei Bärentatzen als Delikatesse galten. Das Fell diente für Kleidung und Decken; Krallen und Zähne für Schmuck; Fett, Galle, Blut und Hoden gegen verschiedene Krankheiten oder Schädlinge in der Landwirtschaft.

Grosse Berühmt- und Beliebtheit verdanken Bären dem 1902 von der Spielzeugfabrik Steiff entwickelten Teddybären, dessen Namensgebung der Legende nach dem amerikanischen Präsidenten Theodore „Teddy“ Roosevelt zuzuschreiben ist, der bei einer geführten Jagd ein Bärenbaby verschonte.

Lebenserwartung
in Freiheit: 20-30 Jahre
in Gefangenschaft: bis 47 Jahre (bislang ältest bekanntes Tier)

Ausrottung
in Grossbritanien: im 10. Jhd.
in Deutschland: im 19. Jhd. (1835 in Ruhpolding)
in Österreich: Mitte 19. Jhd.
in Nordafrika: im 19. Jhd. (1870er Jahren)
in der Schweiz: im 20. Jhd. (1904 im Engadin)
in Teilen der USA: im 20. Jhd. (1920-30er Jahren)
in Mexiko: im 20. Jhd. (1960er Jahren)

Heutige Population
weltweit: 185.000-200.000
in der Sowjetunion (1989): 130.000
in China: 4.000-8.000
in den USA: 1.100-1.200
in Kanada & Alaska: 55.000
Europa (Stand 2006)
in Frankreich: 10-20
in Italien: 50-60
in Österreich: 12-20

Quelle: Wikipedia // Bundesamt für Umwelt (BAFU) // euroNATUR

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