Vegan tut gut
Wer vegan isst, lebt besser. Die meisten veganen Leute fühlen sich seit ihrer Umstellung gesünder. Das zeigt der Vegan Barometer 2019 der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF).
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«Man ist, was man isst», sagt der Volksmund. Und falsch liegt er damit nicht: Die Gesundheit hängt mit der Ernährung zusammen. Bezüglich Veganismus gibt es allerdings noch viele Vorurteile. Dies, obwohl die Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) bereits 2018 Entwarnung gab: Wer gewisse Spielregeln beachtet, nämlich die Supplementierung von Vitaminen, lebt mit einer veganen Ernährung gesund.
Bei den Veganer*innen sind diese Infos angekommen, wie der Vegan Barometer 2019 zeigt. 87 Prozent befürchten keine Mängel aufgrund der pflanzlichen Kost. 79 Prozent supplementieren das Vitamin B12, immerhin 38 Prozent auch Vitamin D. 11 Prozent geben an, keine Nahrungsmittelergänzung zu sich zu nehmen.
Letzteres kann die Gesundheit beeinträchtigen, weshalb Tier im Fokus (TIF) davon abrät: Wer vegan lebt, muss B12 supplementieren. In den Wintermonaten wird zudem die Zuführung von Vitamin D empfohlen.
Veganer*innen fühlen sich gut
Die allermeisten Teilnehmenden am Vegan Barometer 2019 bezeichnen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als gut bis sehr gut (97 Prozent). Viele führen das auf ihre Ernährung zurück. 71 Prozent gaben an, ihr Wohlbefinden habe sich seit der Umstellung auf vegan verbessert.
Das bestätigen auch jene Veganer*innen, die an chronischen Krankheiten leiden: Bei 43 Prozent verbesserte sich ihr gesundheitlicher Zustand. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Lebensmittel-Unverträglichkeiten: Bei 39 Prozent der veganen Leute milderten sich ihre Symptome.
Mit 9 Prozent sind Depressionen bei veganen Leuten vergleichsweise hoch. Laut dem Obsan Bericht 56 leiden nur 5.2 Prozent der Gesamtbevölkerung innert eines Jahres an einer depressiven Störung. Eine mögliche Erklärung ist das Tierleid in der Massentierhaltung, dass manche traumatisieren kann. Denn wer vegan lebt, verfügt über ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden.
Gesunder Lebensstil
Wie der Vegan Barometer 2019 zeigt, treiben Veganer*innen regelmässig Sport. 22 Prozent trainieren gar vier Mal pro Woche oder mehr, 43 Prozent zwei bis drei Mal und 15 Prozent einmal. Lediglich 21 Prozent treiben selten oder nie Sport.
Das widerspiegelt sich im BMI. 74 Prozent der Veganer*innen verfügen über ein Normalgewicht, 11 Prozent sind übergewichtig und 3 Prozent sind adipös. 12 Prozent der Veganer*innen sind untergewichtig. Die BMI-Einstufung basiert auf jener der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Deutlich höher ist die Zahl der Übergewichtigen bei Omnivor*innen. Laut einer Studie der Universität Zürich im Auftrag des Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung übergewichtig, 12.5 Prozent adipös.
Mit vegan abspecken?
Spätestens seit dem Erfolg von Kochbuchautor Attila Hildmann wird vegan auch als Diät verstanden. Wer sich pflanzlich ernährt, so die Botschaft, lässt die Pfunde purzeln. Für TIF bedeutet vegan weit mehr als das: eine notwendig Voraussetzung zur Befreiung der Tiere. Denn erst wenn wir aufhören, sie zu essen, wird eine friedliche Koexistenz möglich.
Weniger Alkohol, mehr Cannabis
Verglichen mit dem Rest der Bevölkerung ist der Alkoholkonsum bei Veganer*innen deutlich geringer. Während laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) 11 Prozent der Bevölkerung täglich Alkohol konsumieren, sind es bei Veganer*innen 1 Prozent. Die meisten konsumieren Alkohol lediglich mehrmals im Monat oder im Jahr (82 Prozent).
Ein anderes Bild zeigt sich beim Konsum von Cannabis. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) konsumierten letztes Jahr 7.3 Prozent der Bevölkerung Cannabis. Bei den Veganer*innen sind es mit 24 Prozent rund dreimal mehr.
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