Politischer Vorstoss nach Tod von Seehund im Tierpark Bern
Tier im Fokus (TIF) reichte im Berner Stadtrat eine Interpellation zum Tod des Seehunds Saluk ein. Die Tierrechtsorganisation will Antworten zur Sicherheit der neuen Anlage, zur medizinischen Behandlung und zur Frage, ob Seehunde überhaupt für ein Leben in Gefangenschaft geeignet sind.
Am 26. August 2025 ist der zehnjährige Seehund Saluk im Tierpark Bern nach einer Operation verstorben. Das Tier hatte zuvor Teile der Silikonfugen eines Unterwasserfensters im neuen Becken verschluckt. Der Seehund erwachte nach dem Eingriff an der Vetsuisse-Fakultät nicht mehr aus der Narkose.
Viele Menschen haben Saluk ins Herz geschlossen. Deshalb will Tier im Fokus (TIF) hinschauen und fragen, wie es zu diesem tragischen Vorfall kommen konnte. «Der tragische Tod von Seehund Saluk muss präzise aufgearbeitet werden», sagt Tobias Sennhauser, Stadtrat von Tier im Fokus (TIF). Zusammen mit drei Menschen im Stadtrat hat er dazu eine Interpellation im Berner Stadtrat eingereicht.
Wie sicher ist die neue Anlage?
TIF will wissen, weshalb der massive Gewichtsverlust von Saluk nicht früher erkannt wurde, und verlangt Aufklärung zu den bestehenden Monitoring-Systemen im Tierpark. «Unser Ziel ist, dass solche Vorfälle künftig verhindert werden können», sagt Sennhauser.
Die Seehundanlage war erst im Mai 2025 eröffnet worden und wurde als eine der modernsten Europas angepriesen. Doch wenige Wochen später löste sich das Baumaterial – mit tödlichen Folgen. Hier stellt sich die Frage nach der Verantwortung der beteiligten Firmen und des Tierparks. Unklar bleibt zudem, ob auch Todesfälle von weniger beachteten Arten wie Fischen oder Amphibien transparent kommuniziert werden.
Abschliessend will TIF wissen, ob Seehunde überhaupt für ein Leben in Gefangenschaft geeignet sind. Es ist bekannt, dass die Narkose bei Seehunden schwierig ist. Abschliessend will TIF wissen, ob Seehunde überhaupt für ein Leben in Gefangenschaft geeignet sind. Es ist bekannt, dass die Narkose bei Seehunden riskant ist. Der tragische Fall von Saluk zeigt, dass Notfälle in dieser Haltungsform schwer zu bewältigen sind. «Wir wollen wissen, ob diese Tiere überhaupt in Zoos gehalten werden sollten», sagt Sennhauser.