„Es ist wichtig, den eigenen Konsum zu hinterfragen“
Am 17.11.2014 veranstalten wir im Rahmen des World Vegan Month eine öffentliche Filmvorführung von "Live And Let Live". Cédric Grützner von tier-im-fokus.ch (TIF) hat sich mit dem Produzenten und Regisseur Marc Pierschel darüber unterhalten.
Text: Tier im Fokus (TIF)
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Cédric Grützner: Worum geht es in Live And Let Live? Marc Pierschel: Es geht darin um die Geschichte des Veganismus und die ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründe aus denen heraus sich Menschen für eine vegane Lebensweise entscheiden.
Was hat dich dazu bewogen, diesen Film zu machen? Die Idee zu dem Film kam mir bereits, als ich mein Buch Vegan – vegane Lebensweise für alle geschrieben habe, was auch als Grundlage für den Film diente. Ich denke, mit dem Medium Film lassen sich nochmal weitaus mehr Menschen erreichen als mit einem Sachbuch. Und da es noch keinen wirklich umfassenden Film zu diesem Thema gab, war der Entschluss schnell gefasst.
Und wie hast du das Projekt finanziert? Ich habe den Film zur Hälfte über das deutsche Crowdfunding Portal Startnext finanziert. Das hat ausgesprochen gut funktioniert. Geplant war, insgesamt 15.000 € einzusammeln, am Ende waren es dann sogar 18.300 €. Ohne diese Summe hätten wir den Film so nicht produzieren können, daher an dieser Stelle nochmals ein grosses Dankeschön an alle SupporterInnen!
Im Film sind fast keine Schockbilder zu sehen … Ja, das war eine bewusste Entscheidung. Filme, die Tierqual und Tierausbeutung darstellen, gibt es schon zu genüge. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen nicht mehr offen dafür sind, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, wenn sie mit solchen Bildern konfrontiert werden. Im Film versuche ich den ZuschauerInnen durch die individuellen Geschichten der Protagonisten näherzubringen, wie sich bei ihnen der Wandel zu einer veganen Lebensweise vollzogen hat. Dabei sind einige spannende Geschichten zusammengekommen.
Wie zum Beispiel? Die von Aaron Adams, der in seinem Restaurant für French Cuisine auch selbst Kaninchen schlachtete und heute ein veganes Restaurant betreibt. Oder auch die Geschichte von Jan Gerdes, der selbst Milchbauer war, es aber nicht mehr übers Herz brachte, Kühe zum Schlachthof zu fahren und so das Kuhaltersheim „Hof Butenland“ gründete.
Wen möchtest du mit deinem Film ansprechen? Zum einen möchte ich mit dem Film Menschen ansprechen, die der veganen Lebensweise immer noch skeptisch gegenüber stehen, zum anderen aber auch die VeganerInnen.
Und was möchtest du mit ihm erreichen? Ich würde gerne Menschen dazu animieren, die vegane Lebensweise auszuprobieren, da es heute immer einfacher wird, vegan zu leben. Ich will im Film darlegen, dass nicht nur eine ethische und ökologische Notwendigkeit dazu besteht, sondern letztlich auch unsere Gesundheit davon profitiert. Darüber hinaus versuche ich aber auch aufzuzeigen, dass es wichtig ist, die eigenen Konsumentscheidungen immer wieder zu hinterfragen. Denn nicht nur Tiere, sondern auch Menschen können darunter leiden, was in unseren Einkaufskörben und auf unseren Tellern landet.
Wie waren die Reaktionen auf deinen Film? Bisher waren die Reaktionen durchweg positiv und es freut mich immer wieder sehr, wenn Menschen sich durch den Film entscheiden, vegan zu leben oder es zumindest ausprobieren.
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Das deutsche Tierbefreiungsarchiv dokumentiert die Geschichte der Tierbewegungen. Tobias Sennhauser (TIF) sprach mit dem Historiker und Aktivisten Tom* Zimmermann über die Entstehung der deutschen Tierrechtsbewegung sowie den Schulterschluss zwischen Ernährung und sozialem Engagement.
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