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Buchnotiz

“Wie viel ist genug?” (Katrin Meister & Hans Meister)

Katrin Meister & Hans Meister: "Wie viel ist genug?" Leopold Stocker Verlag, 3. Aufl. 2013 192 Seiten, ca. CHF 28.--

Text: Tier im Fokus (TIF)

Katrin Meister & Hans Meister, Wie viel ist genug?, Leopold Stocker Verlag, 3. Aufl. 2013, Hardcover, 192 Seiten, ca. CHF 28.– „Noch nie war eine Gesellschaft reicher und gleichzeitig unzufriedener“, stellt das Autorenpaar fest. Ist der Wohlstand unser Unglück? Zumindest scheint er unsere Gier nach mehr zu beflügeln. Wie viel ist genug? Dieser Frage wollen Katrin und Hans Meister mit der gleichnamigen Lektüre auf die Spur kommen. „Am Beginn steht das Interesse, mehr über die Mittel zum Leben wissen zu wollen. Willst du das?“, fragen die AutorInnen herausfordernd. Heute würden es Menschen und Maschinen schaffen, auf einem Hof 10.000 Schweine pro Jahr zu mästen und 15 Millionen in einem einzigen Schlachthof zu töten. Die Meisters sprechen von einer Verantwortung beim Einkauf, denn „dein Geld bereitet Freude oder Leid“. Mit unserem Wohlstand hängt auch unsere Gier zusammen. Wir wollen mehr, und das obwohl Wohlstand nicht glücklich macht, wie die AutorInnen mit Verweis auf die Glücksforschung erklären. Das Hamsterrad dreht weiter, denn „der Vielfrass Mensch hat immer Hunger nach Billigem“. Echten Hunger – ein alltäglicher Zustand für rund 1 Milliarde Menschen – kennen wir indes nicht. „Der tägliche Sturm auf die reiche Festung Europa durch Menschen aus armen Ländern“ habe bereits begonnen: Sie würden bloss ihren Anteil einfordern. Schlussendlich gehe es auch um Barmherzigkeit und Mitgefühl statt erstarrende Coolness. Doch unsere Wertschätzung sei an den Preis geknüpft. Das merkt man inbesondere beim „Wohlstandsfutter Fleisch“. Gerade was die Produktion von tierlichen Produkten anbelangt, scheuen sich die Autoren in die Tiefe zu gehen. Sie begnügen sich mit Zahlen und lassen tierquälerische Mechanismen ausser Acht. Das Format des Text-Bildbandes hätte man beispielsweise nutzen können, um die Realität der sogenannten Nutztiere zu dokumentieren. Abseits von Fleisch, Milch und Eier gelingt der Gedankenanstoss zum bewussten Konsumieren trotzdem. Wer sein Leben entschleunigen möchte, findet mit Wie viel ist genug? den passenden Ratgeber.
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