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Buchnotiz

«Tierethik – kurz und verständlich» (Friederike Schmitz)

Friederike Schmitz: "Tierethik – kurz und verständlich" compassion media 2017 212 Seiten, ca. EUR 8.--

Text: Tier im Fokus (TIF)

Friederike Schmitz, Tierethik – kurz und verständlich, compassion media 2017, Taschenbuch, 212 Seiten, ca. EUR 8.– Sind Tierversuche falsch? Dürfen wir Tiere töten? Brauchen Tiere Freiheit? Was schulden wir Wildtieren? Und: Was können wir für Tiere tun? Solche und andere Fragen sind Bestandteil im Buch «Tierethik» von der deutschen Philosophin Friederike Schmitz. In diesem 212 starken im Postkartenformat kleinen Büchlein liefert die Autorin eine klare und übersichtliche Einführung. Schmitz hat die Kapitel in zwei Kategorien aufgeteilt. Die Kapitel mit den geraden Nummern befassen sich mit der Ideengeschichte, die die wichtigsten Ansätze der Tierethik wiedergibt. Darunter werden Ideen wie der Utilitarismus, die Rechte-Theorie, der so genannte Fähigkeiten-Ansatz oder die Tugendethik erklärt. Und sie belässt es nicht bei der Erklärung dieser Ansätze: Argumente für diese Positionen sowie die Gegenargumente bzw. Kritiken sowie Stärken und Schwächen der jeweiligen Theorien werden aufgezeigt. Die Kapitel mit den ungeraden Nummern behandeln konkrete und praktische Fragen der jeweiligen Disziplin. Schmitz konfrontiert uns mit unbequemen Fragen wie: «Ist es richtig, Fleisch zu essen?», «Dürfen wir mit Tieren experimentieren?», «Wie sieht es mit der Freiheit von Tieren aus?» und weiteren. Das zwölfte und letzte Kapitel bildet den Abschlussstein. Hier wird der Schritt von der Ethik zur Gesellschaftstheorie und politischen Theorie unternommen. Die aktuelle akademische Diskussion über das Mensch-Tier-Verhältnis wird hier angesprochen. Nicht nur die Mittel der Ethik sollen Anwendung finden. Die Gesamtgesellschaft wird in den Blick genommen und aus der Moral heraus politische Forderungen aufgezeigt. Dieses Buch gibt Neulingen, die sich erst gerade mit der Tierethik befassen, einen sehr guten Einstieg und wichtige Denkanstösse. Aber auch für LeserInnen, die sich bereits mit tierethischen Fragen auseinandergesetzt haben, ist dieses Buch eine Bereicherung. Für mich war es wie ein Lackmustest meines Wissens über Tierethik.
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