28Dez 12
Buchnotiz
„Das Lied vom Honig“ (Ralph Dutli)
Ralph Dutli, Das Lied vom Honig, Wallstein Verlag, 2. Aufl. 2012, 208 Seiten, ca. CHF 21.90
Archiv
Dies ist ein Beitrag von unserer alten Website. Es ist möglich, dass Bilder und Texte nicht korrekt angezeigt werden.
Ralph Dutli, Das Lied vom Honig, Wallstein Verlag, 2. Aufl. 2012, 208 Seiten, ca. CHF 21.90
Das Buch des Publizisten, Übersetzers und Lyrikers Ralph Dutli ist ein geistreicher Streifzug durch die Kulturgeschichte der Honigbiene, das kleinste „Nutztier“, das sich der Mensch in vielen Teilen der Welt über die Jahrtausende gehalten hat. Für den Autor handelt es sich dabei nachgerade um ein „Weltkulturgut“ und „Wunder der Natur“ gleichermassen.
So erfährt man auf gut 200 Seiten vieles über die Bedeutung der Biene beim Bestäuben von Früchten und Gemüse, über den legendären „Bienentanz“, über ihr Dasein als „Lieferantin“ von Honig und Wachs, über Heilmittel, die es ohne Bienen nicht geben würde, und freilich – garniert mit unzähligen Beispielen aus Mythen, Literatur und anderen Künsten – über religiöse Riten und wundersame Geschichten, in denen Bienen die Hauptrolle spielen und nicht selten für Fleiss und Selbstaufopferung stehen.
Aber nicht bloss Kulturgeschichtliches findet man in diesem Buch, sondern – bisweilen – auch Kritisches. Über das Bienensterben etwa zeigt sich auch Dutli mehr als besorgt. Er spricht vom „Missbrauch der Bienen durch den Menschen“ und ist der Ansicht, dieses Massensterben sei nicht einfach eine schicksalshafte Naturkatastrophe, sondern letztlich: „von profitgieriger Menschenhand mitverursacht“. In diesem Sinne verbindet Dutlis Buch auf unterhaltsame Weise Gelehrtes mit Nachdenklichem.
Noch keine Kommentare