31Mai 15
Buchnotiz
„Hoffnung Mensch“ (Michael Schmidt-Salomon)
Michael Schmidt-Salomon: "Hoffnung Mensch. Eine bessere Welt ist möglich" Piper Verlag 2014 368 Seiten, ca. CHF 30.--
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Michael Schmidt-Salomon, Hoffnung Mensch. Eine bessere Welt ist möglich, Piper Verlag 2014, gebunden, 368 Seiten, ca. CHF 30.–
Angesichts von Krieg und Zerstörung ist der Mensch in Verruf geraten. Zu Unrecht, findet Michael Schmidt-Salomon, Geschäftsleiter der Giordano Bruno Stiftung, und legt mit Hoffnung Mensch ein Loblied vor: Der Mensch ist „das mitfühlendste, klügste, phantasie-begabteste, humorvollste Tier auf dem gesamten Planeten“.
Anhand von individuellen Geniestreichen dokumentiert der Bestsellerautor seitenlang die Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte. Dazu gehört für den Religionskritiker natürlich „die weltanschauliche Bombe der Abstammungslehre“ Darwins. Aber auch kulturell wüssten wir zu überzeugen, wie Schmidt-Salomon am Beispiel der Musik zeigt. Sie ist „eine universelle Sprache, die trotz unterschiedlicher regionaler Dialekte weltweit verstanden werden kann“. In der Entwicklung hin zum modernen Menschen sieht der Autor starke Selektionsvorteile für empathisches Verhalten. Heute würden wir auf einen „ethischen Monismus“ zusteuern, der sämtliche Formen von Diskriminierung ausradiert. Zum Schluss skizziert Schmidt-Salomon Lösungsstrategien: „1. die Etablierung einer rationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik, 2. die Entwicklung intelligenterer Technologien und 3. die Förderung einer transkulturellen, humanistischen Perspektive.“
In der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung sieht der Autor einen eindrucksvollen Beleg für den ethischen Fortschritt. Schmidt-Salomon fordert für Tiere, die über ein Selbstbewusstsein verfügen, den Personenstatus. Dazu zählt er möglicherweise auch Schweine und er hält es nicht für ausgeschlossen, dass es „über kurz oder lang zu grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen“ kommen wird.
Das Loblied wirkt. Kein Wunder: Wer bekam schon mal ein 368 Seiten schweres Kompliment?
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