Das Wintergrillfest lebt
Einst nutzte die Fleischindustrie das Wintergrillfest, um den Fleischkonsum anzukurbeln. Nun haben wir ihre Idee übernommen. Mit grossem Erfolg.
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Das erste vegane Wintergrillfest ist vorbei. Mehrere hundert Personen verbrachten einen frühlingshaften Nachmittag mitten in Bern. Unter blauem Himmel wurde geplaudert, gelacht, Glühwein getrunken und natürlich herzhaft gegessen.
Fleischwerbung in der Kritik
Das Wintergrillfest gehörte über viele Jahre zur traditionellen Werbeveranstaltung von Proviande, der Branchenorganisation der Fleischindustrie. Bis die Kritik an Proviande immer lauter wurde. Journalist Kurt Marti deckte in einem lesenswerten Artikel auf, dass Proviande jährlich mit rund sechs Millionen Franken aus der Bundeskasse subventioniert wird. Die Tatsache, dass unsere Steuern den Fleischkonsum ankurbeln, empörte. Daraufhin reichte SP-Nationalrat Beat Jans eine parlamentarische Initiative ein, worin er die Streichung dieser Gelder fordert.
Auch wir bekämpfen seit vielen Jahren die tierverachtenden Machenschaften von Proviande. Wiederholt protestierten wir vor Ort gegen das Wintergrillfest der Tierindustrie. Später reichten wir eine Petition zur Streichung der Bundessubventionen für Fleischwerbung ein.
Idee kopiert
Proviande reagierte auf den Druck und passte ihr Marketing an. Aus «Schweizer Fleisch – alles andere ist Beilage» wurde «Schweizer Fleisch – der feine Unterschied». Im Zuge der Neuausrichtung stoppte der Branchenverband etwa das Sponsoring bei der Satire-Sendung Giacobbo/Müller. Und sie strich das Wintergrillfest.
Das war die Gelegenheit, die Idee vom Wintergrillfest kurzerhand zu übernehmen. Freilich wird unter der Flagge von TIF vegan grilliert. Dazu gibt es gute Gründe. Unser Schweine-Report oder unsere Enthüllungen zur Schweizer Hühnermast haben gezeigt, wie es um die Nutztiere in der Industrie bestellt ist. Erst kürzlich veröffentlichte die Westschweizer Tierrechtsorganisation Pour l’egalité animale (PEA) neue, schockierende Aufnahmen aus der welschen Schweineproduktion.
Mit unserem Wintergrillfest haben wir gezeigt, dass es auch anders geht. Wir brutzelten hunderte vegane Würste. Nicht fehlen durften natürlich unsere legendären Soja-Medallions, die allen mächtig mundeten. Für musikalische Unterhaltung sorgte Chansonnier Ian Leu, der witzig und scharfsinnig gegen die Tierausbeutung sang.
Fast 40 freiwillige HelferInnen
Für den reibungslosen Ablauf standen fast 40 freiwillige HelferInnen im Einsatz! Bereits im Vorfeld wurden tausende Flyer zum Wintergrillfest verteilt und zig Plakate in Bern und Umgebung aufgehängt. Andere produzierten leckere Salate oder marinierten die Grilladen. Und am Wintergrillfest wuselten die HelferInnen umher, verkauften Artikel vom TIF-Shop oder Glühwein.
Was Proviande nur mit Hilfe der Steuermillionen schaffte, erreichten wir Dank der Unterstützung unserer AktivistInnen. Ihr Engagement ist unser Kapital. Gemeinsam können wir selbst die mächtige Fleischindustrie empfindlich stören.
Ein Wermutstropfen bleibt. Proviande wird weiterhin vom Staat unterstützt. So bleibt auch unser Widerstand gewiss. Bis dass Tiere nicht länger als Ware behandelt werden.
Gemeinsam gegen die Gewalt an Tieren
Unterstützen Sie unsere Arbeit für Tiere und ihre Rechte. Werden Sie Mitglied von unserem gemeinnützigen Verein. Denn nur mit vereinten Kräften können wir der mächtigen Tierindustrie Paroli bieten.
Weitere Materialien zum Thema
- Steuermillionen für Fleischwerbung, TIF-Artikel von Tobias Sennhauser
- Neue Informationskampagne für «Schweizer Fleisch», Artikel auf Werbewoche
- Proviande verbrät Steuermillionen, TIF-Aktion gegen die subventionierte Fleischwerbung
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