TIF-Recherche: Die Ware Huhn
In der Hühnerindustrie regiert der Profit. Das Tierwohl bleibt auf der Strecke. Das zeigen einmal mehr unsere Recherchen. Aktuelle Aufnahmen aus einer Berner Mastanlage dokumentieren grobe Verstösse gegen das Tierschutzgesetz. Die Behörden wurden eingeschaltet.
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Neue Enthüllungen aus der Hühnermast siehe hier!
TIF wurden aktuelle Aufnahmen aus einer Hühnermast im Berner Seeland zugespielt. Der Betrieb produziert für die Frifag Märwil AG, welche u.a. die Migros beliefert und den FC St. Gallen sponsort. Die Aufnahmen zeigen krasse Verstösse gegen das Tierschutzgesetz. Zahlreiche Tiere sind tot, manche bereits stark verwest. Die Stiftung für das Tier im Recht hat beim Kantonstierarzt und bei der Polizei eine Meldung eingereicht.
Wer lebt, ist bald tot
Der Glaube an die kleinbäuerliche Tierhaltung in der Schweiz ist ungebrochen. Zu Unrecht: Die Massentierhaltung ist in der Schweiz längst angekommen. In Mastanlagen mit bis zu 18.000 Hühnern werden pro Quadratmeter 17 Tiere eingepfercht. Im Namen des Profits wird das Huhn zur Ware degradiert. Mit verheerenden Folgen: Täglich sterben Hühner in Mastanlagen an den Folgen der Hochleistungszucht. Auch wer lebt, ist bald tot. Bereits nach rund 35 Tagen sind die Industrierassen „schlachtreif“.
Wir setzen uns für die Schliessung aller Schlachthäuser und ein Ende der Gewalt an Tieren ein. Hühner gehören nicht auf den Teller, sondern sich selbst. Sie sind keine Ware, sondern Persönlichkeiten. Gebt ihnen Namen statt Nummern.
TIF deckt Missstände in der Schweizer Tierindustrie auf. Unterstütze jetzt unsere Arbeit.
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Mehr Informationen zu Masthühnern
- Hühnerzucht mit schlimmen Folgen, Artikel von Klaus Petrus
- Kannibalismus: Das Hacken der Hühner, Artikel von Klaus Petrus (mit TIF-Video)
- Lust auf Heinz? Zu einer Werbekampagne der Frifag, Artikel von Angela Martin
- Petition von Pour l’Égalité Animal (PEA) für mehr Transparenz in der Tierindustrie
3 Kommentare
Danke, TiF, für die Aufdeckung dieser unglaublichen Missstände. Auch die Bio-Masthühner von Brigitte im Kommentar ist niemals eine Alternative. Wirksam Gegensteuer in dieser ausweglosen und extrem traurigen Situation kann nur der Veganismus sein!
Während meiner Ausbildung zur Bäuerin schockierte mich die Tatsache, dass man immer vom Mastpoulet und nie vom Masthuhn sprach. Diese Art von Tierhaltung zeigt auch ganz klare Mängel: ein Huhn fühlt sich in der Höhe in Sicherheit. In diesem Stall ist die Möglichkeit dazu nicht gegeben. Oftmals werden in solchen Betrieben leicht ansteigende Rampen auf eine höhere Ebene für die Tiere installiert, da ein hinaufflattern wegen dem hohen Gewicht nicht mehr möglich ist. In der aktuellen Publikation 100 Gründe für den Biolandbau vom Fibl, Frick (Institut für biologischen Landbau), gibt es die Passage: Bio-Masthühner können bist zu ihrem letzten Tag aufrecht gehen. Dem gibt es glaube ich, nichts mehr hinzuzufügen.
Da blutet das Herz eines Tierfreundes UND Fleischessers. Man muss sich bewusst sein, dass Fleisch nicht zu -Geiz-ist-Geil-Methoden produziert werden kann! Der Konsument muss rigoros aufgeklärt werden aus welchen Haltungen sein Fleisch/Geflügel kommt! UND es nützt nichts einfach NUR Vegan zu werden, Veganer UND Fleischesser müssen GEMEINSAM gegen solche Haltungen vorgehen! NEIN! Ich werde kein Veganer! UND JA! Dennoch bekömpfe ich solche Zustände und kläre auf!