Zürich und Bern, 3. – 17. Januar 2018 — Auf dutzenden Plakaten quer durch die Innenstadt blickt den Leuten ein herziges Rind entgegen. Darunter steht in grossen Lettern «Dein Steak. Mein Leben.». Zwei ähnliche Sujets mit einem Schwein respektive einem Küken sorgen für den Wiedererkennungseffekt.
Die URL auf den Plakaten «
www.tier-im-fokus.ch/vegan» führt zu einer veganen Challenge: 28 Tage vegan im Februar 2018. Wer sich auf der Webseite registriert, erhält im Februar regelmässig Tipps und Tricks zur veganen Lebensweise sowie Antworten auf die gängigsten Vorurteile, wie «Der Löwe isst doch auch Fleisch». Die Vegan-Challenge ist gratis.
Hinter der ersten veganen Plakatkampagne in der Schweiz steckt die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF). «Mit den Plakaten appellieren wir an das Mitgefühl», sagt TIF-Präsident Tobias Sennhauser. Die Kampagne wird rund eine Million Leute erreichen. Finanziert wurde sie durch Spenden.
Weit mehr als Werbung
Mit der Plakatkampagne will TIF auf die unnötige Gewalt an Tieren aufmerksam machen. Die meisten sogenannten Nutztiere sind nach wenigen Wochen oder Monaten bereits wieder tot. Nach einem Bruchteil der natürlichen Lebenserwartung werden sie im Schlachthaus zur Ware degradiert. Die wenigsten schnuppern je frisches Gras auf der Weide. Schweine, Rinder und Hühner sind anonyme Fleischlieferanten, die meist in Massentierhaltung ein trostloses Dasein fristen. «Mit der Plakatkampagne wollen wir den Tieren ein Gesicht geben», so Sennhauser.
Für TIF ist die Kampagne weit mehr als Werbung. «Normalerweise werden Tiere als konsumierbare Waren beworben», so Sennhauser, «wir hingegen zeigen sie als fühlende Wesen.» Die Plakatkampagne soll den Veganismus normalisieren. «Es ist völlig legitim, den Tieren nicht schaden zu wollen», meint Sennhauser. Zu unrecht würde die Fleischindustrie versuchen, die vegane Lebensweise als «radikal» abzustempeln.
Ungleiche Spiesse in der Agrarpolitik
TIF kritisiert die ungleichen Spiesse in der Agrarpolitik. Die Werbung der Tierindustrie wird im Rahmen der sogenannten Absatzförderung jährlich mit Steuergeldern in Millionenhöhe subventioniert. Schweizer Tofu geht derweil leer aus. Hinzu kommen die irreführenden Botschaften in der Werbung der Tierindustrie. TIF fordert deshalb die Streichung der Absatzförderung für tierliche Produkte. «Die Tierindustrie soll ihre Lügen selbst bezahlen», sagt Sennhauser.
Der Zeitpunkt der Plakatkampagne ist nicht zufällig gewählt. Viele wollen zu Jahresbeginn etwas ändern. «Wir bieten den Leuten einen Neujahrsvorsatz an, der wirklich etwas verändert», so Sennhauser. Denn solange wir Tiere essen würden, werden sie als minderwertig betrachtet.
Während der Plakatkampagne wird TIF zahlreiche Protestaktionen organisieren. «Veganismus ist mehr als eine Ernährung», sagt Sennhauser, «es geht um soziale Gerechtigkeit.» Immer mehr Menschen wollen die Diskriminierung von Tieren nicht länger akzeptieren. Deshalb engagieren sie sich für Tierrechte.
Über Tier im Fokus
Tier im Fokus (TIF) ist eine Schweizer Tierrechtsorganisation. Sie setzt sich für die Abschaffung der Nutztierhaltung, die Überwindung des Speziesismus sowie die Förderung des Veganismus ein.
Kontakt
Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus
077 410 35 42
gbovnf.fraaunhfre@gvre-vz-sbxhf.pu