21Nov 16
Medienmitteilung
Hundert Tierrechtler trauern vor dem Zürcher Schlachthof
Ein Trauerzug von rund 100 Tierfreunden zieht am frühen Dienstagabend vor den Schlachthof Zürich. Mit Kerzen, Ansprachen und Schweigeminuten wird eine «Trauerfeier» für getötete Tiere abgehalten. Die Anwesenden folgen dem Ruf der Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF). Diese hat bereits in vergangenen Jahren für die «Schliessung aller Schlachthäuser» demonstriert.
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Zürich, 22. November 2016 — Anwohnerinnen und Anwohnern der Badener- und Herdernstrasse bietet sich am Dienstagabend um 18 Uhr ein ungewohnter Anblick: Rund 100 Personen in schwarzer Kleidung bilden einen Trauerzug, der zum Schlachthof Zürich führt. Zum Anlass ruft die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus auf. «Wir sind uns bewusst, dass so eine Feier kontrovers ist», meint Präsident Tobias Sennhauser. «Aber um Hunde und Katzen trauern wir auch, wenn sie sterben. Warum dann nicht um Schweine und Kühe?»
Mit ihrer Aktion will die Organisation auf den unfreiwilligen Tod der Schlachttiere aufmerksam machen. «Für die Tiere ist der Tod kein Luxusproblem», so Sennhauser. «Der Tod nimmt ihnen alles, was sie haben. Uns bringt er nur ein kurzes Geschmackserlebnis.» Tier im Fokus setze sich deshalb für die vegane Lebensweise ein. «Auch Legehennen und Milchkühe werden getötet, sobald ihre Leistung zurückgeht», meint Sennhauser, «und darum sind wir für den Tod von Tieren mitverantwortlich, wenn wir Tierprodukte kaufen.»
In den vergangenen Jahren hat Tier im Fokus regelmässig für die «Schliessung aller Schlachthäuser» demonstriert. Zuletzt war die Organisation im Juli 2016 beim Schlachthof Zürich, als ein flüchtendes Kalb erschossen worden war. In den vermehrten Protesten sieht Sennhauser einen gesellschaftlichen Fortschritt: «Früher war es selbstverständlich, dass man Tiere isst. Heute haben wir die Wahl und immer mehr Menschen entscheiden sich zugunsten der Tiere.»