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Medienmitteilung

BEA-Bauer steigt nach Schockvideo aus der Tierhaltung aus

Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) zeigte an der BEA schockierende Aufnahmen aus Schweizer Ställen. Jetzt hat ein Bauer genug. Nach dem Video entschied er aus der Tierhaltung auszusteigen.

Ängstlich dreht das Pferd seinen Kopf weg. Erst im zweiten Versuch kann der Metzger das Bolzenschussgerät an der Stirn platzieren und abdrücken. Das Pferd rumst zu Boden, seine Glieder zucken. Die Szene stammt aus dem kritischen Video zur Schweizer Nutztierhaltung, das die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) an der BEA zeigte.

Neue Anlaufstelle für vegane Landwirtschaft

Rund 1.000 Leute schauten sich das Video an. Einer davon war ein Basler Bauer, der Milch und Eier produziert. Schon länger hadert er mit der Instrumentalisierung der Tiere. Nach dem Video hatte er genug. Im Gespräch mit einem TIF-Aktivisten hörte er vom Hof Narr: Der Lebenshof berät Bäuer*innen, die aus der Tierproduktion aussteigen möchten. Zwei Tage später fand ein erstes Treffen statt. Der Bauer ist kein Einzelfall. «Immer mehr Bäuer*innen bringen es nicht mehr übers Herz, ihre Tiere zu schlachten», sagt Sarah Heiligtag, Bäuerin und Gründerin des veganen Hof Narr. Gemeinsam werden dann Wege gesucht, um aus der Tierproduktion auszusteigen. Einfach ist das nicht: «Viele Bäuer*innen trauen sich nicht, die Gewalt an Tieren zu thematisieren», so Heiligtag. Sie fürchteten sich vor Schikanierungen im nahen Umfeld.

Für die Abschaffung der Nutztierhaltung

TIF-Präsident Tobias Sennhauser zeigt sich erfreut: «Eine solche Reaktion auf unser Video hätten wir uns nie träumen lassen». In vergangenen Jahren an der BEA sei der Ton seitens der Bauern ruppig gewesen. «Offenbar findet auch in der Landwirtschaft ein Umdenken statt», so Sennhauser. TIF setzt sich seit 10 Jahren für die Schliessung der Schlachthäuser ein. Im Sommer protestiert die Tierrechtsorganisation in Bern für die Abschaffung der Nutztierhaltung. «Wir arbeiten nicht gegen die Landwirtschaft», sagt Sennhauser, «sondern für die Tiere.» Statt Tierausbeutung plädiert TIF für eine Zoopolis – eine friedliche Koexistenz von Menschen und anderen Tieren. Auch fernab des empathischen Bauern war die BEA ein Erfolg für TIF. Rund 1.000 meist junge Leute schauten sich das kritische Video an, viele davon beteiligten sich danach an einer Umfrage. Darin gaben 33 Prozent der Männer und gar 60 Prozent der Frauen an, beim Fleischkonsum ein schlechtes Gewissen zu haben. Fünf Prozent der Leute stellen sich der Vegan Challenge von TIF.

Über Tier im Fokus

Tier im Fokus (TIF) ist eine Schweizer Tierrechtsorganisation. Sie setzt sich für die Abschaffung der Nutztierhaltung, die Überwindung des Speziesismus sowie die Förderung des Veganismus ein.

Kontakt

Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus 077 410 35 42 | tobias.sennhauser[at]tier-im-fokus.ch

Über Hof Narr

Der Verein Hof Narr engagiert sich für die Verbreitung einer friedlichen und nachhaltigen Lebensweise. Zu diesem Zweck wird das Hof-, Bildungs- und Kulturprojekt «Hof Narr» aufgebaut und betrieben.

Kontakt

Sarah Heiligtag, Bäuerin und Philosophin 076 517 41 17 | s.heiligtag[at]gmail.com

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