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Medienmitteilung
Podium: Fleischbranche stellt sich der veganen Kritik
Die Fleischbranche setzt sich mit der Tierrechtsbewegung auseinander. Mutterkuh Schweiz lädt ihre politischen Gegner – die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus sowie den Lebenshof Hof Narr – zum Podiumsgespräch. Das Thema: Wie sollen wir mit Tieren umgehen?
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Gemeinsame Medienmitteilung von Tier im Fokus und Hof Narr
Zollikofen (BE), 26. Oktober 2017 — An der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL setzen sich die Fleischbranche sowie die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus und der Lebenshof Hof Narr an einen Tisch. Auf Initiative von Mutterkuh Schweiz diskutieren die Organisationen über die Schweizer Nutztierhaltung. Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus, wertet bereits die Gesprächsbereitschaft von Mutterkuh Schweiz als Erfolg. «Noch vor wenigen Jahren wurde die Tierrechtsbewegung belächelt, heute will die Fleischbranche unsere Sichtweise auf einem Podium kennenlernen», so Sennhauser.
Einig wird man sich auf dem Podium nicht werden. Mutterkuh Schweiz will am Status Quo festhalten, wonach Tiere zu menschlichen Zwecken instrumentalisiert und getötet werden dürfen. Die TierrechtlerInnen fordern derweil einen Paradigmenwechsel: Tiere sollen mit Respekt behandelt werden – fernab von Tierfabriken und Schlachthäusern. «Fleisch ist kein Vergnügen, Fleisch ist Gewalt», sagt Sennhauser. Tier im Fokus plädiert deshalb für die Abschaffung der Nutztierhaltung.
Dass die Landwirtschaft auch ohne Tierindustrie funktioniert, zeigt der Lebenshof Hof Narr im Zürcher Oberland. Bei Ihnen leben über 80 Tiere, doch getötet werden sie nicht. Mehr noch: Auf dem Hof Narr müssen Tiere nicht nützen, sondern sie dürfen ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen – fernab von menschlichen Ansprüchen. «Die heute normale Ausbeutung der Tiere ist nicht zu rechtfertigen», sagt Bäuerin und Philosophin Sarah Heiligtag. Für die Kosten der Tiere kommen dutzende Paten und Patinnen aus der ganzen Schweiz auf.
Daneben setzt der Hof Narr auf bio-vegane Landwirtschaft. «Wir brauchen eine Agrarwende», sagt Sarah Heiligtag. Auf ihrem Hof werden Gemüse und Früchte aller Art produziert. Daraus entstehen derzeit 20 Gemüseabos und ein Angebot im Hofladen. Ein Teil wird ausserdem im veganen Laden in Uster verkauft. Das Obst von den gut 100 Hochstamm-Bäumen wird grösstenteils zu Most, Schnaps und Kompott verarbeitet. Ausserdem experimentieren sie mit Hilfe von benachbarten Bauern mit dem Anbau von alten Getreidesorten und Linsen. Die Vermarktung erfolgt via Zero Waste-Läden im Offenverkauf und direkt ab Hof.
Es diskutieren:
- Mathias Gerber, Mutterkuhhalter, Präsident Mutterkuh Schweiz
- Berchtold von Fischer, Mutterkuhhalter, Arzt
- Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus
- Sarah Heiligtag, Landwirtin Hof Narr, Philosophin
- Christian Graf, Moderator
Über Tier im FokusTier im Fokus ist eine Schweizer Tierrechtsorganisation. Sie setzt sich für die Abschaffung der Nutztierhaltung, die Etablierung von Tierrechten sowie die Förderung des Veganismus ein.KontaktTobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus 077 410 35 42 (erst ab Mittwoch) gbovnf.fraaunhfre@gvre-vz-sbxhf.pu |
Über Hof NarrHof Narr ist Lebenhof, Bio-Bauernhof und Bildungsinstitution. Den Tieren schenkt er das Leben und den Menschen einen Ort, um die Welt anders kennenzulernen. Alleine 2016 besuchten über 5000 Leute den Hof, darunter Schulklassen, Unternehmen, Patinnen und Paten sowie Teilnehmende von Anlässen.KontaktSarah Heiligtag, Bäuerin und Philosophin 076 517 41 17 mhxhasg@ubs-anee.pu |