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Medienmitteilung

BEA: Tier im Fokus fordert Ende der Viehschauen

Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) will Viehschauen an der BEA mit politischen Vorstössen im Berner Stadtrat beenden. Kühe werden dort routinemässig mit verklebten Zitzen präsentiert und wehren sich sichtbar gegen das Zurschaustellen – deutliche Zeichen von Stress und Leiden.

Zum Höhepunkt der BEA laufen an der «Eliteshow» die schönsten Kühe des Kantons Bern durch die Manege. Ein Richter bewertet den Körper der Kuh, wobei ihr Euter besondere Aufmerksamkeit erhält. Im Hintergrund verbreitet Handörgeli-Musik einen Hauch von Alpenromantik.

Hinter dieser idyllischen Kulisse steckt jedoch eine andere Realität. Laut Recherchen von Tier im Fokus (TIF) führen Viehschauen regelmässig zu unnötigem Leiden für die Tiere. Die ungewohnte Umgebung, der Lärm, die vielen Besucher:innen und insbesondere das verzögerte Melken verursachen erheblichen Stress bei den Kühen. «Einige Züchter stehen mitten in der Nacht auf, um ihre Kühe ausserplanmässig zu melken, damit sie später mit möglichst prallen Eutern auftreten», erklärt TIF-Stadtrat Tobias Sennhauser. Dabei werden die Zitzen meist mit Klebstoff (Kollodium) verschlossen, um ein Auslaufen der Milch zu verhindern.

Feiern auf Kosten der Tiere

All diese Faktoren führen zu unnötigem Stress für die Tiere, was sich auch am Verhalten der Kühe zeigte: TIF dokumentierte an der diesjährigen BEA, wie sich Kühe wiederholt gegen das Vorführen wehrten und teilweise von ihren Züchtern kaum kontrolliert werden konnten – klare Zeichen von Angst und Stress, was den Grundsätzen des Tierschutzgesetzes zuwider läuft.

Die Kritik von TIF richtet sich nicht gegen die Landwirtschaft insgesamt. Vielmehr profitieren von Viehschauen nur wenige Bäuer:innen, die auf Kosten der Tiere Prestige erlangen und den Verkaufswert ihrer Tiere oder deren Nachkommen teilweise erheblich steigern. Die Mehrheit der Bäuer:innen meidet diese Veranstaltungen bewusst. «Ein kleiner Kreis feiert sich hier auf Kosten der Tiere», kritisiert Sennhauser.

Politische Schritte angekündigt

TIF kündigt an, diese Missstände auf politischer Ebene konkret anzugehen. Die Organisation verfügt seit Januar 2025 über einen Sitz im Berner Stadtrat und plant entsprechende Vorstösse, um die Praxis der Viehschauen an der BEA künftig stärker zu regulieren und bestenfalls ganz zu beenden. Konkret sollen verbindliche Ultraschallkontrollen der Euter eingeführt und das Verkleben der Zitzen verboten werden.

Bereits vor Beginn der Messe machte TIF mit einer Beschwerde gegen das aktuelle BEA-Werbeplakat von sich reden. Die Organisation sieht darin eine irreführende Darstellung, die dem Publikum ein verzerrtes Bild von Tierhaltung vermittelt und die Würde der Tiere herabsetzt. Die Schweizerische Lauterkeitskommission wird die Beschwerde nun prüfen.

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