30Jun 17
Medienmitteilung
Demo gegen Speziesismus in Bern
Der Speziesismus macht Tiere zu Wesen zweiter Klasse. Bloss weil sie keine Menschen sind, behandeln wir sie wie Waren. Dagegen wehrt sich die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) mit einer grossen Demonstration in Bern.
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Bern, 1. Juli 2017 — Um 12:30 Uhr treffen sich die AktivistInnen auf dem Schützenplatz. Nach einer ersten Rede ziehen sie quer durch die Stadt auf den Kornhausplatz. Dort wird es neben einer weiteren Rede eine Strassenaktion geben. Sämtliche Demo-TeilnehmerInnen strecken eine schwarze Silhouette eines Tieres in die Luft. Jedes ist mit einem roten Herzen versehen. «Mit dieser eindrücklichen Aktion wollen wir die Gemeinsamkeiten aller Tiere verdeutlichen», sagt Tobias Sennhauser, Präsident von Tier im Fokus (TIF).
Der Speziesismus macht Tiere zu Wesen zweiter Klasse. «Wir sperren sie ein, beuten sie aus und essen sie – weil sie Tiere sind», so Sennhauser. Unter der Ideologie würden insbesondere sogenannte Nutztiere leiden. «Schweine, Rinder oder Hühner werden auf ihren ökonomischen Wert reduziert und wie Waren behandelt», meint Sennhauser. Sie werden nicht als Nutztiere geboren, sondern vom Speziesismus dazu gemacht. Ein bisschen Stroh oder etwas mehr Platz könne die Ungerechtigkeit nicht beheben. «Wir fordern die Abschaffung der Nutztierhaltung», so Sennhauser.
Später zieht der Demozug weiter zum Rathausplatz. Dort wird TIF ein Manifest für die Befreiung der Tiere vorstellen. «Mit dem Manifest wollen wir zeigen, dass wir uns als Teil einer sozialen Bewegung verstehen – der Tierrechtsbewegung», so Sennhauser. Diese würde oft auf eine Frage der Ernährung reduziert. Zudem will TIF auf die teils menschenverachtenden Tendenzen in der Tierrechtsbewegung reagieren. «Für uns sind Menschenrechte nicht verhandelbar. Für Tierrechte kämpfen wir», sagt Sennhauser.
Die Kritik am Speziesismus bricht mit der Tradition des Tierschutzes. «Das Tierschutzgesetz schützt die Tiere nicht vor der Ausbeutung des Menschen», so Sennhauser. Stattdessen sollten sie Grundrechte erhalten, wie ein Recht auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit. Ansonsten könnten die Tiere weiterhin dem Profit geopfert werden.
Weitere TIF-Materialien
- Argumente pro und contra Speziesismus, Artikel von Martin Pätzold
- Anti-Speziesismus und Tierbefreiung, Artikel von Tobias Sennhauser
- Sie wollen den Speziesismus überwinden, Bericht der Demo gegen Speziesimus 2015
- Werbung – ein Motor des Speziesismus, Artikel von Tobias Sennhauser