17Mai 17
Medienmitteilung
Einladung zur Vortragsreihe «Speziesismus»
Menschen und Tiere haben vieles gemeinsam. Und doch werden sie komplett unterschiedlich behandelt: Menschen haben Rechte, Tiere sind Eigentum. Diese moralische Diskriminierung nennt sich «Speziesismus». Eine Vortragsreihe mit namhaften Persönlichkeiten aus der Schweizer Tierrechtsszene will für das Phänomen sensibilisieren.
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Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) organisiert eine Vortragsreihe zum Speziesismus, die Herrschaft des Menschen über die Tiere. Bekannte Gesichter aus der Schweizer Tierrechtsszene referieren zum Speziesismus aus ethischer, soziologischer sowie juristischer Perspektive. Was sie eint, ist die Ablehnung der gegenwärtigen Tierausbeutung in der Schweiz.
Der Begriff «Speziesismus» wurde 1975 durch den australischen Philosophen Peter Singer bekannt gemacht. Der Speziesismus beschreibt die Diskriminierung der Tiere alleine aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Demzufolge werden Tiere als minderwertig betrachtet, weil sie keine Menschen sind. Die Spezies hält Singer für ein willkürlich gewähltes, moralisch irrelevantes Merkmal. Menschen und Tiere leiden ähnlich. Also gibt es laut Singer keine moralische Rechtfertigung, deren Leiden nicht zu berücksichtigen.
Würde man Tiere in die moralische Gemeinschaft aufnehmen, hätte das für unsere Gesellschaft fundamentale Konsequenzen. So etwa für die Landwirtschaft: «Nutztiere werden stets auf ihren ökonomischen Nutzen reduziert», kritisiert Tobias Sennhauser, Präsident von Tier im Fokus (TIF). Er fordert einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Tieren. «Schweine, Rinder und Hühner sind nicht für uns da – sie gehören sich selbst.» Die Gewalt an Tieren in Schlachthäusern sei völlig unnötig, denn niemand braucht Fleisch, Milch und Eier für ein gesundes Leben.
Die Kritik am Speziesismus bricht mit der Tradition des Tierschutzes. «Das Tierschutzgesetz schützt die Tiere nicht vor der Ausbeutung des Menschen», so Sennhauser. Stattdessen sollten sie Grundrechte erhalten, wie ein Recht auf Leben und Unversehrtheit. Ansonsten würden die Interessen der Tiere weiterhin den Profiten der Tierindustrie geopfert.
Programm Vortragsreihe
- 19. Mai: Speziesismus und Ethik: Hunde, Schweine, Affen und Personen (Prof. Markus Wild, Tierethiker)
- 2. Juni: Speziesismus sichtbar machen (Tobias Sennhauser, Präsident Tier im Fokus)
- 9. Juni: Speziesismus im Tierschutzrecht (Gieri Bolliger, Geschäftsleiter Stiftung für das Tier im Recht)
- 23. Juni: Speziesismus – eine soziale Praxis (Klaus Petrus, Journalist)
Weitere TIF-Materialien
- Argumente pro und contra Speziesismus, Artikel von Martin Pätzold
- Anti-Speziesismus und Tierbefreiung, Artikel von Tobias Sennhauser
- Sie wollen den Speziesismus überwinden, Bericht der Demo gegen Speziesismus 2015