22Feb 16
Medienmitteilung
Die Ware Huhn
In der Hühnerindustrie regiert der Profit. Das Tierwohl bleibt auf der Stecke. Das zeigen Recherchen der Tierrechtsorganisation tier-im-fokus.ch (TIF). Aktuelle Aufnahmen aus einer Berner Mastanlage dokumentieren grobe Verstösse gegen das Tierschutzgesetz. Die Behörden wurden eingeschaltet.
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Die Tierrechtsorganisation tier-im-fokus.ch (TIF) hat Aufnahmen aus einer Hühnermast im Berner Seeland erhalten. Der Betrieb produziert für die frifag märwil AG, welche u.a. die Migros beliefert und den FC St. Gallen sponsort. Die Aufnahmen zeigen krasse Verstösse gegen das Tierschutzgesetz. «Zahlreiche Tiere sind tot, manche bereits stark verwest», sagt TIF-Präsident Tobias Sennhauser. Die Stiftung für das Tier im Recht hat beim Kantonstierarzt und bei der Polizei eine Meldung eingereicht.
Der Glaube an die kleinbäuerliche Tierhaltung in der Schweiz ist fälschlicherweise ungebrochen. Sennhauser kritisiert die hiesige Hühnerindustrie scharf. «Das Huhn wird zu einer Ware degradiert», meint Sennhauser. In Mastanlagen mit bis zu 18.000 Hühnern werden pro Quadratmeter 17 Tiere eingepfercht. Es regiert der Profit – mit verheerenden Folgen für die Hühner. «Täglich sterben Hühner in Mastanlagen an den Folgen der Hochleistungszucht», sagt Sennhauser. Bereits nach rund 35 Tagen seien Industrierassen «schlachtreif».
Als Tierrechtsorganisation setzt sich TIF für die Schliessung aller Schlachthäuser ein. Sennhauser plädiert für ein Umdenken: «Tiere sind nicht für uns da». Um Tiere nicht unnötig zu schädigen, gelte es, auf Alternativen zurückzugreifen. «Vegan ist heute in aller Munde, und die Grossverteiler erweitern ihr Angebot stetig», erklärt Sennhauser, der seit 8 Jahren vegan lebt.
Mehr Informationen zu Masthühnern
- Fotos und Video von der Hühnermast (Copyright tier-im-fokus.ch)
- Hühnerzucht mit schlimmen Folgen, Artikel von Klaus Petrus
- Kannibalismus: Das Haken der Hühner, Artikel von Klaus Petrus (mit Video)
- Lust auf Heinz? Zu einer Werbekampagne der Frifag, Artikel von Angela Martin
- Petition von Pour l’égalité Animal (PEA) für mehr Transparenz in der Tierindustrie