«Trinkt mehr Milch!» So das Fazit der ersten nationalen Ernährungserhebung der Schweiz. Wir halten dagegen. Mit Artikeln, Aktionen und Alternativen geben wir Gas gegen die Milchlobby. Und für die Tiere.
Text: Tier im Fokus (TIF)
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Angeblich trinken Herr und Frau Schweizer zu wenig Milch. Das zumindest besagt die erste nationale Ernährungserhebung der Schweiz «menuCH» im Auftrag der Bundesämter für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sowie Gesundheit. Täglich würden wir nur zwei statt drei Portionen Milch und Milchprodukte konsumieren.
Die Ernährungsempfehlung stammt von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE). Sie berät die Behörden in Gesundheitsfragen. Laut der SGE sollten wir sechs Deziliter Milch trinken – pro Tag. Finanziert wird die SGE u.a. von ihren Gönnern. Dazu gehören Emmi, Unilever, Nestlé sowie die Schweizerischen Milchproduzenten (SMP) – die zentralen Player der Milchindustrie. Sie würden die Ziele der SGE mit einem erhöhten Mitgliederbeitrag unterstützen und «zeigen damit ihr aktives Engagement für ausgewogene Ernährung», heisst es im SGE-Geschäftsbericht.
Die SGE wird indirekt auch von der Schweizer Bevölkerung unterstützt: Swissmilk, die Marketingorganisation der SMP, erhält jährlich rund sieben Millionen vom Staat. Die Ernährung ist also nicht nur etwas Privates, sondern auch ein Politikum.
Wir meinen: Unser Speiseplan darf nicht von Lebensmittelmultis diktiert werden! Wir wehren uns mit einer Kampagne. Mit Artikeln, Aktionen und Alternativen informieren wir die Leute über leckere Pflanzenmilch. Und was die Milchproduktion für die Tiere bedeutet.
Unsere Forderungen
Unabhängige, wissenschaftliche Ernährungsempfehlung des Bundes ohne Einfluss von Lebensmittelmultis
Keine Steuermillionen für Milchwerbung
Keine unnötige Gewalt an Kühen und Kälbern
Kritik an der Tierausbeutung
Vieles spricht gegen den Konsum von Milch und Milchprodukten. Die Kühe werden auf Hochleistung getrimmt. Jedes Jahr werden sie künstlich besamt, damit sie ein Kalb gebären und die Milch fliesst. Nach nur wenigen Jahren, wenn die Leistung sinkt, werden Kühe wie eine Ware entsorgt.
Das Kalb wird der Kuh innert 24 Stunden nach der Geburt entrissen, damit keine Milch an das Kalb verloren geht. Die Milch der Kuh gehört uns, das Kalb hat einen anderen Zweck: für die Fleischindustrie zu sterben. Mit bloss fünf Monaten sind Kälber «schlachtreif».Ohne Kraftfutter kommen heutige Turbokühe nicht mehr aus. Mittlerweile werden 40 Prozent des importierten Soja an Milchkühe verfüttert, wie eine Studie im Auftrag von Greenpeace zeigt. Hinzu kommt der Ausstoss von Methan, das rund 20 Mal stärker klimawirksam ist als das berühmt-berüchtigte CO2.
So sieht unser Widerstand aus
Der selbsternannte «Tag der Milch» ist für Swissmilk der vielleicht wichtigste Tag im Jahr. Schweizweit verbreitet die Marketingorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) ihre Milch-Propaganda. Wir halten dagegen: an einer Pflanzenmilch-Degustation zeigen wir den PassantInnen, wie gut vegane Milchalternativen schmecken. Ausserdem werden wir in der ganzen Stadt milchkritische Flyer verteilen.
Am Muttertag erinnern wir an die systematische Trennung von Kühen und Kälbern in der Milchproduktion. Ein riesiges (wirklich: KING SIZE) Transparent mit der Aufschrift «Mutterliebe gibt es nicht nur beim Menschen» soll die Leute aufrütteln und ihr Mitgefühl wecken. Dazu passende Flyer werden auch hier nicht fehlen.
Weiter ist ein Pay Per View geplant. Dabei werden die PassantInnen mit einem Franken «geködert». Wer sich ein kurzes Video zur Milchproduktion anschaut, bekommt einen Batzen bar auf die Hand. Wer mag, kriegt stattdessen einen Pflanzendrink geschenkt.
Es ist wichtig, der Industrie auf die Finger zu schauen und ihre Entwicklung kritisch zu begleiten. Dazu gehört die «muttergebundene Kälberaufzucht«, bei der Kühe und Kälber nicht voneinander getrennt werden. In einem Vortrag werden wir erörtern, was davon zu halten ist.
Die Tierindustrie bekommt milliardenschwere Unterstützung vom Staat. Zu den Subventionen gehört auch die Absatzförderung: Bundesgelder für die Werbung von Fleisch, Milch oder Eiern. Was von der Propaganda der Milchlobby zu halten ist, versuchte vor einigen Jahren ein Sensationsreporter vom Mars im Auftrag von TIF zu ergründen:
Wir hingegen erzählen keine Märchen, sondern verbreiten Fakten. Etwa, dass niemand Milch oder Milchprodukte braucht, um gesund zu leben. Im Gegenteil, immer mehr Studien stellen die vermeintlich positive Wirkung von Milchprodukten in Abrede. Fakt ist auch, dass Kühe und Kälber in der Milchproduktion leiden.
Auch ohne Steuermillionen sind wir reich – dank unseren AktivistInnen! Sie organisieren, designen, planen, texten, fotografieren, kochen, argumentieren, flyern und vieles mehr. Weil sie davon überzeugt sind, dass eine bessere Welt möglich ist. Und dass jeder und jede von uns einen Teil dazu beitragen kann.
Unterstütze unsere Milchoffensive!
Jede helfende Hand ist willkommen. Du entscheidest, wie du dich beteiligen möchtest. Trag dich in unseren Verteiler ein und du bekommst unverbindlich E-Mails zugeschickt mit einer Einladung zum Anpacken. Wir brauchen dich!
⇒ www.tier-im-fokus.ch/aktiv
Die Hintergründe zur Milchproduktion. Und was das für die Tiere bedeutet:
www.tier-im-fokus.ch/milch – Info-Site über die Lügen der Milchlobby, das Leiden der Rinder und gesunden Alternativen zu tierlicher Milch
Im Zuge unserer Kampagne Eier-Leier berichteten unzählige Medien über die Missstände in der Schweizer Eierindustrie. Unterstütze unsere Arbeit mit einer Spende!
Zur Unterstützung der Volksinitiative gegen Massentierhaltung lanciert die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) eine nationale Kampagne mit Demos, Aufklärung und mehr. Am 23. Januar findet der Online-Lancierungsevent statt.
Du möchtest etwas für die Tiere tun? Das ist ganz einfach. Du brauchst nur ein paar kulinarische Gewohnheiten zu ändern. Nimm jetzt Teil an unserer grossen Vegan Challenge: einen Monat vegan! Jetzt anmelden.
Ohne Kälber keine Milch. Damit wir an die Milch rankommen, werden Kälber gleich nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Die «muttergebundene Kälberaufzucht» will das ändern. Was davon zu halten ist, darüber referiert Tobias Sennhauser (TIF) in einem Vortrag.
Die Branchenorganisation "Swissmilk" feiert sich selbst alljährlich am "Tag der Milch" mit Aktivitäten in diversen Schweizer Städten. TIF stellte sich auch dieses Jahr der Propaganda in den Weg und verteilte tausende Flyer in Bern, um auf das Schicksal der Schweizer Milchkühe und ihrer Kälber aufmerksam zu machen.
In Luzern regt sich der Tierrechtsaktivismus. Als erstes grösseres Projekt wurde zusammen mit zahlreichen Organisationen ein Protest gegen den "Tag der Milch" durchgeführt. TIF unterstützte mit allen Kräften.
Es gibt wohl kaum ein anderes tierliches Produkt, das dermassen mit Mythen behaftet ist wie Milch – so vor allem in der Schweiz. Wesentlich daran beteiligt ist die hiesige Branche mit ihren massiven Werbe- und Imagekampagnen. Dazu gehört auch der "Tag der Milch", den Swissmilk dieses Jahr am 26. April durchführte. Eine gute Gelegenheit, sich auf Fakten statt Märchen zu besinnen. Von Jessica Ladanie.
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