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Essay

Von der Zoonose zur Zoopolis – wieso wir unseren Umgang mit Tieren ändern müssen

Fledermäuse, Schweine, Hühner – immer öfter springen Viren aus dem Tierreich auf uns Menschen über. Verhindern liesse sich das durch einen Wandel im Umgang mit Tieren: eine Zoopolis.

Text: Tier im Fokus (TIF)

Wie eine Geissel aus dem Nichts hat COVID-19 die Menschheit seit Anfang 2020 überrascht und scheinbar in die Knie gezwungen. Dass eine Epidemie aufkommen, in einer Pandemie münden und eine globale Gesundheitskrise verursachen würde, war für viele undenkbar. Noch viel weniger haben wir damit gerechnet, dass sich zwei Drittel der Weltbevölkerung in Quarantäne begeben und ihr Konsum drastisch eingeschränkt würde, Parlamente nicht mehr tagen und Regierungen einschneidende Notrechtskompetenzen beanspruchen würden, Grenzen geschlossen, der Arbeitsmarkt weltweit zum Erliegen gezwungen und eine der grössten Rezessionen folgen würde. COVID-19, auch bekannt als Coronavirus, und seine drastischen Auswirkungen auf unser Zusammenleben «is the stuff movies are made of.»

Rasch suchte die Welt nach allzu einfachen Erklärungen. Headlines wie «Das Schuppentier ist Schuld» [1] oder «Fledermäuse sind verantwortlich für die Verbreitung von COVID-19» [2] breiteten sich wie ein Lauffeuer aus. Als Folge davon begannen Menschen weltweit Selbstjustiz gegen die vermeintlich schuldigen Tiere auszuüben. In China baten Bewohner*innen darum, dass in oder in der Nähe ihrer Häuser überwinternde Fledermäuse vernichtet werden. In Indonesien wurden 193 Flughunde von den Behörden beschlagnahmt und in Käfigen verbrannt. Im Nordwesten von Peru wurden 300 Fledermäuse in ihrer Höhle verbrannt, weil Anwohner*innen fälschlicherweise glaubten, dass die Tiere das Coronavirus übertragen hätten, das zu diesem Zeitpunkt in Peru erste Menschenleben forderte. Einwohner*innen in San Francisco baten darum, Informationen zu erhalten, wie man Fledermäuse fängt und tötet, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. [3]

Einzelne Tiere – sei es die Fledermaus oder das Pangolin – als Sündenböcke der Coronakrise anzuprangern, ist aber weder zielführend noch gerechtfertigt. Letztlich ist nicht die Fledermaus oder das Pangolin ursächlich für die Pandemie, sondern unser Kontakt mit ihnen. Wissenschaftler*innen fanden bei chinesischen Hufeisennasen (Fledermäusen) Viren, die dem COVID-19 sehr ähnlich sind. Normalerweise bleiben diese Viren im Körper der Fledermäuse und diese wiederum in ihren Ökosystemen verborgen, ohne den Menschen zu schädigen. Das Risiko einer Übertragung zwischen Arten entsteht erst dann, wenn Menschen in die Lebensräume von Fledermäusen eindringen, diese für medizinische oder Nahrungszwecke verwenden oder sie in Kontakt bringen mit anderen Tieren, die dann wiederum als Zwischenwirte dienen. Genau dies geschah wohl auf dem Feuchtmarkt von Wuhan, wo, wie Expert*innen vermuten, COVID-19 ausgebrochen ist.

Bringt man Fledermäuse in Stresssituationen wie etwa durch die Jagd oder den Lebendverkauf, so reagiert ihr Körper mit Symptomen, ähnlich wie Fieberbläschen beim Menschen. Sie produzieren in der Folge mehr Viren, die über den Speichel, Urin und in Fäkalien ausgeschieden und dann vermutlich auf Mailaiische Schuppentiere übertragen wurden, die ebenfalls auf dem Markt im chinesischen Wuhan verkauft wurden. Kommen wir diesen Tieren zu nah, wie auf eben diesem Markt, ist der Sprung auf den Menschen, also die Entstehung einer Zoonose, eine mögliche Folge. [4] Aufgrund globaler Produktions- und Lieferketten sowie erhöhtem grenzüberschreitendem Personenverkehr kann dann eine Epidemie – also eine lokal oder regional vorherrschende Infektionskrankheit – in nur wenigen Stunden [5] zu einer Pandemie heranwachsen – also zu einer Infektionskrankheit, die einen grossen Teil der Weltbevölkerung gefährdet.

Ob Heim- oder Wildtiere: die Krux liegt in unserem Umgang mit ihnen

Dabei handelt es sich um ein weit verbreitetes Phänomen: Grund für Zoonosen – wie SARS, das «severe acute respiratory syndrome», das wohl 2003 entstand, MERS, das «Middle-East respiratory syndrome», das 2012 entdeckt wurde, und die Vogelgrippe, etwa das H5N1-Virus, das seit 1997 gehäuft in Hühnerställen ausbricht – sind nicht etwa Kamele, Dromedare oder Hennen. Ursache für das Entstehen einer zoonotischen Pandemie ist die Art und Weise, wie wir mit Tieren umgehen. [6] Im Falle der Wildtiere dringen wir in ihre Lebensräume ein, pferchen sie auf engstem Raum mit Artgenossen oder anderen Wildtieren zusammen, bieten sie zum Verkauf an, experimentieren an ihnen, essen sie oder nutzen sie als Artefakt oder Trophäe.

Diese Probleme sind nicht auf Wildtiere beschränkt, sondern treten ebenso in der landwirtschaftlichen Tierhaltung auf. Tiere, die für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, werden möglichst zweckdienlich herangezüchtet, auf maximale Leistung getrimmt und über Wochen bis Jahre auf engstem Raum eingesperrt. Allein in der Schweiz dürfen in einem Betrieb bis zu 300 Kälber zu Mastzwecken, 2.000 Schweine, 18.000 Legehennen und 27.000 Hühner zu Mastzwecken gehalten werden. [7] Die Tiere leben in ihren Exkrementen, tote Jungtiere landen wie Müll im Abfalleimer und jene, die bis zur Schlachtung durchhalten, haben ihr kurzes Leben lang geringe bis keine Möglichkeiten zur Bewegung oder Ausübung ihrer Bedürfnisse. [8]

Tote Ferkel landen in der Schweiz wie Müll im Abfalleimer. | Foto: Tier im Fokus (TIF)

Genau diese konzentrierten Haltungsformen sind Brutstätten neuartiger Pathogene: Werden Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht, so führt das bei ihnen zu permanentem Stress, was ihr Immunsystem schwächt und das Risiko erhöht, dass z.B. virale Übertragungen stattfinden. [9] Je mehr Viren-Generationen sich auf engstem Raum aufhalten – was in der industriellen Landwirtschaft der Regelfall ist – desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit ihrer Mutation. Die Viren sind also in der Lage, unter den für sie optimalen Bedingungen menschenspezifische Merkmale zu entwickeln und in Kürze zur Pandemie heranzuwachsen. [10] Laut einem neuen Bericht der Farm Animal Investment Risk and Return (FAIRR) Initiative sollen gar 70% der weltgrössten, börsennotierten Fleisch-, Fisch- und Molkereiunternehmen nachweislich einem «hohen Risiko» ausgesetzt sein, künftige Zoonosepandemien zu fördern. [11]

Die stetig zunehmende industrielle Tierhaltung stellt auch anderweitig ein globales Risiko für die Sicherstellung der öffentlichen Gesundheit dar, namentlich durch ihren hohen Beitrag an die Entwicklung von antimikrobiellen Resistenzen. In allen Regionen der Welt werden Bakterien, Parasiten, Viren und Pilze zunehmend resistent gegen antimikrobielle Arzneistoffe, massgeblich aufgrund des Einsatzes von Antibiotika (wie etwa Penicilline und Tetracycline) in der Nutztierindustrie. Dabei ist egal, ob diese nun zur Wachstumsförderung eingesetzt werden oder schlicht, um Tiere in widrigen Bedingungen am Leben zu erhalten. [12] Aufgrund der stetig zunehmenden Nachfrage nach Tierprodukten wird der Gesamtverbrauch von Antibiotika in der Tierfutterproduktion zwischen 2010 und 2030 voraussichtlich um fast 70% steigen. [13] Dies gilt auch für die Schweiz: hierzulande kommen heute jährlich über 32 Tonnen Antibiotika in der Nutztierindustrie zum Einsatz. [14] Dieser unsachgemässe Einsatz von Antibiotika ist eine der Ursachen dafür, dass in der Schweiz jährlich beinahe 300 Menschen wegen antibiotikaresistenter Bakterien sterben, wie das Schweizerische Zentrum für Antibiotikaresistenzen (ANRESIS) 2015 erstmals untersuchte. [15]

Die Massentierhaltung funktioniert nur mit riesigen Mengen Antibiotika. | Foto: Adobe Stock

Die Wissenschaft fordert eine Wende – der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt willen

Die globalen Risiken der Antibiotikaresistenz sind lange bekannt. 2014 warnte die Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit (EFBS), dass Antibiotikaresistenzen die «grösste biologische Bedrohung» für die Schweizer Bevölkerung seien. Die Expertenkommission forderte, unverzüglich Massnahmen zu treffen, unter anderem die Unterbindung des «Antibiotika-Einsatz[es] zu rein wirtschaftlichen Zwecken wie Nahrungsmittelproduktion». [16] Heute wissen wir auch, dass das COVID-19-Pandemieszenario bereits 2013 vorlag [17] und dass seine erneute Verbreitung sowie der Ausbruch weiterer Pandemien sehr wahrscheinlich sind. [18]

Pandemien werden sich also häufen und weiter ausbreiten, ausser wir verändern unseren Umgang mit anderen Tieren grundlegend. Die Wissenschaft zumindest ist sich einig darüber. Im Mai 2020 haben sich 120 Wissenschaftler*innen an Schweizer Universitäten und Hochschulen in einem offenen Schreiben an die Öffentlichkeit gewandt. [19] Die nächste Pandemie, so ist sich die Forschungsgruppe aus den Bereichen der Epidemiologie, Biologie und Chemie einschliesslich Nobelpreisträger Jacques Dubochet von der Universität Lausanne einig, sei vorhersehbar und deshalb sei es nun Zeit zu handeln. Die Unterzeichnenden fordern die Politik auf, unverzüglich auf die für die Pandemie ursächlichen Faktoren zu reagieren, um zu versuchen, die Wiederholung dieser oder einer ähnlichen Pandemie zu verhindern. Um diese Ziele zu erreichen soll die Politik systemisch agieren, indem sie unsere Bedürfnisse wie auch die Beziehungen zwischen den Menschen und mit allen lebenden Organismen berücksichtigt.

Der vorgeschlagene Richtungswechsel der Forschungsspitze spiegelt global gestellte Forderungen wider: Problematische Mensch-Tier-Interaktionen wie jene in Wuhan sollen eingeschränkt oder verboten, die Rodung von Regenwäldern und die Invasion von Menschen in tierliches Territorium eingestellt und die Natur nicht zerstört, sondern regeneriert werden. [20] Pandemien sind eine Facette eines grösseren, globalen Wandels. Ebenso beunruhigend, so die 120-köpfige Forschungsspitze der Schweiz, ist das massive Aussterben von Arten, ausgelöst durch die Veränderung der natürlichen Umwelt, den Verlust von Lebensräumen, den Abbau von Ressourcen, die weit verbreitete Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung und den Klimawandel. Die Menschheit ist heute mit den Konsequenzen konfrontiert, «résultant de ses choix économiques et politiques». [21] Es sind also wirtschaftliche und politische Entscheidungen, die wir selbst getroffen haben, die uns in diese Sackgasse geführt haben.

Die Forderung, dass wir unseren Umgang mit Tieren überdenken müssen, gilt auch für unseren Umgang mit landwirtschaftlich genutzten Tieren. In einem offenen Brief aus dem Jahr 2017 forderten über 200 Wissenschaftler*innen den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nachdrücklich auf, die Massentierhaltung als eine Herausforderung für die öffentliche Gesundheit anzuerkennen und anzugehen. [22] Die Wissenschaft soll ihre Energie darauf verwenden, die Schäden der industriellen Tierhaltung für die Gesundheit von Mensch, Tier und Planet zu dokumentieren und zu publizieren. Die WHO müsse ihren Beitrag dazu leisten, insbesondere indem sie öffentlich den Schaden anerkennt, den die industrielle Tierhaltung der globalen Gesundheit zufügt. Der/die nächste Generaldirektor*in «should take necessary steps to limit the expansion of industrial animal farming and encourage dietary recommendations that reduce meat consumption». [23]

Pandemien – globale Ursprünge, globales Handeln

In diesem Kontext gilt es zu betonen, dass Massnahmen zur Neuausrichtung und Rekonstruierung von Mensch-Tier-Beziehungen global stattfinden müssen. Nota bene müssen Dichotomien wie «The West and the Rest» oder «Global North/Global South» kritisch hinterfragt und dekonstruiert werden. Gerade im Zuge der Coronakrise war immer wieder die Rede vom «Chinesischen Virus» oder dem «Wuhan Virus». Donald Trump etwa strich Mitte März kurz vor einer Pressekonferenz im Weissen Haus über die andauernde Coronavirus-Pandemie in seinen Notizen das Wort «Corona» durch und ersetzte es mit «chinesisch». [24] Diese Terminologie ist rücksichtslos und unverantwortlich – bedenkt man wie viele Personen asiatischer Abstimmung als Folge davon diskriminiert oder gar angegriffen wurden. [25] Sie widerspricht zudem den Best Practices für die Benennung von Krankheiten, die 2015 von der WHO definiert wurden. [26]

COVID-19, das sich weltweit verbreitet hat, als «chinesisches Virus» zu bezeichnen, ist ausserdem absurd. Krankheitserreger respektieren keine nationalen Grenzen; sie sind weder spanisch noch chinesisch. Ausserdem geschieht «bei uns zuhause» dasselbe. Sei es die Spanische Grippe (eine der tödlichsten [Vogel-]grippen, die 1918 ein Drittel der Weltbevölkerung befiel), [27] die Schweinegrippe (auch bekannt als «Neue Grippe», die 2009 rund 20% der Weltbevölkerung infizierte), [28] sowie etliche Virenstämme der Vogelgrippe oder auch BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie): Sie entstanden alle in europäischen und nordamerikanischen Tierfabriken. [29] Dort leben Tiere zu Zehntausenden auf engstem Raum – genetisch vereinheitlicht, immungeschwächt und mit Medikamenten am Leben gehalten. Wie COVID-19 verbreiten sich auch diese neuen Viren dank globalen Produktions- und Lieferketten sowie hoher Mobilität der Bevölkerung rasend. Hier besteht zudem ein problematischer Schnittpunkt: Schlachthöfe, welche während der Coronakrise geöffnet bleiben mussten, wurden zu Corona-Hotspots. Der Prozentsatz der mit dem Virus infizierten Schlachthofarbeiter*innen lag zwischen 40 und 60 Prozent. [30] Menschliches Leid und Tierleid gehen also miteinander einher, sind gar so verflochten, dass sie sich gegenseitig verstärken.

Pandemien sind vermeidbar: Unser Umgang mit Tieren wird entscheidend sein

Angesichts dieser Entwicklungen haben wir zwei Möglichkeiten, mit den aktuellen und künftig drohenden Herausforderungen umzugehen: Entweder wir ändern nichts an unserem individuellen und kollektiven Verhalten und akzeptieren Pandemien als unsere ständigen Begleiter der Zukunft. Dann müssen wir aber auch bereit sein, entsprechende Konsequenzen für die Gesundheitspolitik und Wirtschaft in Kauf zu nehmen; auch müssen wir das immense Leid, dass wir dadurch hervorrufen, verantworten können. Eine zweite Möglichkeit ist, die aktuelle Krise als Chance zu sehen: Hier und jetzt haben wir die Gelegenheit, diese durch staatliche Steuerung und individuelle Verhaltensänderung proaktiv anzugehen. Die genaue Ausgestaltung künftiger Massnahmen muss das Produkt demokratischen Diskurses sein, informiert durch höchste Wissenschaftsstandards. Teil dieses Diskurses muss auch das Mensch-Tier-Verhältnis sein. Nicht nur die Fledermaus hat ein Interesse daran, nicht wie bisher behandelt zu werden. Die Coronakrise hat deutlich gemacht, dass auch wir zwangsläufig ein Interesse daran haben, unser Verhältnis zur Fledermaus bzw. zu Tieren im Allgemeinen zu überdenken. Wie aber soll dieses ausgestaltet sein? Welche Rolle sollen Tiere in dieser vom Menschen dominierten Welt haben? Inwiefern müssen die Interessen von Tieren berücksichtigt werden – uns zuliebe und den Tieren zuliebe? 

Was schulden wir Tieren? Darüber ist sich die Tierethik uneins. | Foto: monica/Adobe Stock

In der Tierethik und den Tierstudien gibt es seit einiger Zeit einen Theorienstreit über den «richtigen Umgang» mit Tieren. Tierethiker*innen der ersten Generation setzten sich mehrheitlich für eine bessere Behandlung von Tieren ein, was beispielsweise zur Abschaffung der Anbindehaltung, mehr Auslauf oder grösseren Käfigen führte. [31] Der Abolitionismus (vom Englischen «abolition», also der Abschaffung), der massgeblich vom US-Amerikanischen Rechtsprofessor Gary Francione geprägt wurde, kritisiert das: Verbesserungen in der Tierhaltung legitimierten diese lediglich; damit zementieren sie die Nutzung, Einsperrung und Tötung von Tieren, was wiederum bedeutsame Fortschritte hin zu Tierrechten verhindert. [32] Der Abolitionismus lehnt deswegen jegliche Nutzung von Tieren durch den Menschen ab. Alle empfindungsfähigen Lebewesen sollen das grundlegende Recht haben, nicht als Eigentum anderer behandelt zu werden. Nach abolitionistischem Verhältnis führen diese Forderungen aber nicht zu einem Miteinander von Mensch und Tier. Tiere, die für menschliche Zwecke gezüchtet wurden, finden sich in einer vom Menschen beherrschten Welt wieder; ihnen gegenüber sind wir zwangsläufig voreingenommen und werden immer im Eigeninteresse handeln. Ihren Interessen können wir nie gerecht werden und deshalb, so Francione, sollen zumindest domestizierte Tiere graduell aussterben. [33]

Hier setzt die dritte Generation der Tierethik an, die Sue Donaldson und Will Kymlicka mit ihrem Buch «Zoopolis» begründet haben. [34] Sie kritisieren, dass das Ende der Ausbeutung von Tieren zwingend zum Ende all unserer Beziehungen zu Tieren führen müsse, und beschuldigen den Abolitionismus des «Extinktionismus». Vergangenes Unrecht wird nicht wiedergutgemacht, indem wir dessen Opfer beseitigen. Dadurch verstärken wir dieses lediglich, schaffen gar neues Unrecht. Unser Ziel soll nicht sein, dass wir unsere Beziehungen zu Tieren beenden, sondern dass wir ungerechte Beziehungen in gerechtere verwandeln. [35] Donaldson und Kymlicka argumentieren, dass domestizierte Tiere – also auch bisher für landwirtschaftliche Zwecke genutzte Tiere – als Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden müssen. Als solche haben sie das Recht hier zu sein, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, adäquat geschützt und versorgt sowie bei der Gestaltung des Gemeinwohls berücksichtigt zu werden. Die Massentierhaltung resp. Nutztierhaltung wie wir sie heute kennen wäre so nicht mehr zulässig.

Wildtiere hingegen können sich selbst organisieren und bilden eine eigene Gemeinschaft, deren Souveränität es zu respektieren gilt, quasi als «Völkerrecht zwischen Mensch und Tier». In dieser Eigenschaft geniessen Wildtiere territoriale Rechte; Interventionen seitens der Menschen sind untersagt; indirekte Einflüsse, etwa durch Umweltverschmutzung oder anthropogenen Klimawandel, müssen entschädigt werden. Würden wir diesen Vorschlägen folgen, namentlich indem wir den Lebensraum von Wildtieren als souveräne Territorien betrachteten, könnten wir wohl auch Zoonosen weitestgehend verhindern.

In Richtung «animal agency» und gemeinsame Entscheidungsfindung

All dies würde eine immense Umwälzung bestehender Realitäten erfordern. Heute sind wir sozial und kulturell darauf konditioniert, Tiere zu ignorieren, sie als «stumm» oder «von ihren Genen gesteuert» zu stigmatisieren. [36] Die Mehrheit der Mensch-Tier-Interaktionen ereignen sich zwischen domestizierten Tieren, die für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, und Personen, die Prozesse sicherstellen, die rein menschlichen Interessen dienen, wie etwa ein schneller Schlachtablauf. Das Tier selbst, seine Wünsche, Vorstellungen, Absichten und Lebenspläne haben darin keinen Platz. Lehnen sich Tiere dagegen auf und verschaffen sich eine Stimme – verbal oder nonverbal – werden sie nicht gehört. [37] Und ohne dass Recht und Politik diesen Stimmen zum Durchbruch verhelfen, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.

Die Stimme des Wolfes bleibt in der Politik meist ungehört. | Foto: bmaynard/Adobe Stock

Die Willens- und Handlungsfähigkeit der Tiere (sog. «animal agency») anzuerkennen – in unseren persönlichen Beziehungen mit ihnen, aber auch auf politischer Ebene – ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Neukonstituierung unserer Beziehungen mit ihnen. [38] Tiere haben ihre eigene Stimme, sie handeln autonom und drücken ihre Vorlieben und Abneigungen in der Regel deutlich aus. Man denke etwa an das Singen, Zwitschern, Schreien, Kreischen, Muhen, Rennen, Verstecken, Trotzen, den Rücken zukehren, Wehren, Einstehen für andere und viele weitere Arten der «verkörperten» Kommunikation der Tiere. [39] Wir müssen lernen, diese Stimmen anzuerkennen anstatt Tiere zu bevormunden und pauschal für und über sie zu entscheiden.

Wie – basierend auf diesen Erkenntnissen – Rechte für Tiere und gerechtere Beziehungen mit ihnen konkret aussehen könnten resp. müssten, wird von immer mehr Wissenschaftler*innen aus diversen Disziplinen untersucht. [40] Klar ist: bis jetzt haben wir viel zu wenig Energie und Zeit aufgewendet, um bestehende Beziehungen zu Tieren gerechter zu gestalten. Und den ganz schwierigen Fragen haben wir uns bisher kaum gestellt: Was genau wollen Tiere? Sind gerechte, kurz- oder längerfristige Beziehungen zwischen uns möglich? Welche Arten von Mensch-Tier-Beziehungen sind akzeptabel? Wie können wir sicherstellen, dass wir die Interessen der Tiere nicht wieder vereinnahmen, sondern wirklich auf ein Miteinander zuarbeiten, das uns beide stärkt?

Denn wie uns durch COVID-19 schmerzlich in Erinnerung gerufen wurde, stehen die Interessen und das Wohlergehen von Tier und Mensch nicht in Konkurrenz zueinander, sondern in gegenseitiger Abhängigkeit, und können deshalb nur zusammen verwirklicht werden. Anerkennen wir diese Zusammenhänge und sind wir in der Folge bereit, unseren Umgang mit Tieren grundsätzlich neu zu gestalten, kann viel erreicht werden. Eine Zukunft ohne COVID-19 bildet dabei nur eine positive Facette einer Welt mit gerechteren Mensch-Tier Beziehungen.

Charlotte Blattner, Dr. iur., LL.M. (Harvard), forscht und arbeitet am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bern. Sie ist die diesjährige Preisträgerin des Marie Heim-Vögtlin Preises des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) für ihre herausragende Arbeit an der Schnittstelle Völker- und Tierrecht, die 2019 von Oxford University Press publiziert wurde. Charlotte Blattner hat diverse Forschungsaufenthalte im Ausland absolviert, so jüngst am Animal Law & Policy Program der Harvard Law School und an der Queen’s University, Kingston, Kanada, wo sie mit Will Kymlicka, einem der einflussreichsten zeitgenössischen Politikwissenschaftlern und Philosophen, gearbeitet hat. Weitere Informationen finden sich auf ihrer Website.

Fussnoten

[1] Nicht das Schuppentier ist schuld, sondern der Mensch, mdrWISSEN, 27. März 2020.

[2] Jane Dalton, Coronavirus: Exterminating bats Blamed for Spreading Covid-19 Would Increase Risk of Further Diseases, Warn Experts, Independent, 19. April 2020.

[3] Juliette Irmer, Jagd auf Fledermäuse und Flughunde: Die Sündenböcke der Pandemie bezahlen mit dem Leben, NZZ am Sonntag, 4. April 2020.

[4] Zuweilen werden auch Vermutungen laut, dass das Coronavirus einem Forschungslabor entwich, an dem Virologen an Fledermäusen und deren Viren geforscht hatten: Fabian Schmidt, Stammt SARS-CoV-2 aus einem Forschungslabor?, Deutsche Welle, 17. April 2020.

[5] Nach dem neusten Global Risks Report des World Economic Forum,  «outbreak can move from a remote village to cities around the world in less than 36 hours»: World Economic Forum, Global Risks Report, 14th Edition 46 (2019), http://www3.weforum.org/ docs/ WEF_Global_Risks_Report_2019.pdf.

[6] Alisa Schröter & Florian Schumann, Kein Grund, Fledermäuse zu verteufeln, Zeit Online, 9. Februar 2020.

[7] Verordnung über Höchstbestände in der Fleisch- und Eierproduktion (Höchstbestandesverordnung, HBV) vom 23. Oktober 2013, SR 916.344, Art. 2 Abs. 1. Es ist unter anderem auch zulässig, bis zu 17 Hühner auf einem Quadratmeter zu halten sowie bis zu zehn Schweine von einem Gewicht von 100kg auf der Grösse eines Autoparkplatzes. Zudem ist die Anbindehaltung von Milchkühen generell gestattet.

[8] Besonders plastisch zeigt dies die neue Kampagne von Tier im Fokus (TIF), «Arme Schweine».

[9] Nikil Mukerji & Adriano Mannino, Covid-19: Was in der Krise zählt, S. 93-94 (2020).

[10] Robert G. Wallace, Breeding Influenza: The Political Virology of Offshore Farming, 41(5) Antipode S. 916-951 (2009); William B. Karesh, Andy Dobson, James O. Lloyd-Smith, Juan Lubroth, Matthew A. Dixon, Malcolm Bennett, Stephen Aldrich, Todd Harrington, Pierre Formenty, Elizabeth H. Loh, Catherine C. Machalaba, Mathew Jason Thomas & David L. Heymann, The Ecology of Zoonoses: Natural and Unnatural Histories, 380 The Lancet S. 1936-1945 (2012); Durrell D. Kapan, Shannon N. Bennett, Brett N. Ellis, Jefferson Fox, Nancy D. Lewis, James H. Spencer, Sumeet Saksena & Bruce A. Wilcox, Avian Influenza (H5N1) and the Evolutionary and Social Ecology of Infectious Disease Emergence, 3 EcoHealth S. 187-194 (2006). Eine umfassende Analyse dieser Phänomene findet sich in Rob Wallace, Big Farms Make Big Flu: Dispatches on Infectious Disease, Agribusiness, and the Nature of Science (2016).

[11] Farm Animal Investment Risk and Return (FAIRR), An Industry Infected: Animal Agriculture in a post-COVID World (2020), S. 2.

[12] Für viele: Joan Duckenfield, Antibiotic Resistance Due to Modern Agricultural Practices: An Ethical Perspective, 26 Journal of Agricultural and Environmental Ethics 333-350 (2013). Die erste weitflächige Einschätzung (unter Berücksichtigung von 228 Ländern) über den Einsatz von Antibiotika in der Viehzucht wurde 2015 vorgenommen: Thomas P. Van Boeckel, Charles Brower, Marius Gilbert, Bryan T. Grenfell, Simon A. Levin, Timothy P. Robinson, Aude Teillant & Ramanan Laxminarayan, Global Trends in Antimicrobial Use in Food Animals, 112(18) PNAS 5649-5654 (2015).

[13] S. Sneeringer, J. MacDonald, N. Key, W. McBride & K. Mathews, Economics of Antibiotic Use in US Livestock Production 200 (USDA Economic Research Service, Economic Research Report, 2015).

[14] Die 32 Tonnen sind zwar eine massiv geringere Menge, als noch 2009 zum Einsatz kamen (über 60 Tonnen), jedoch scheint der Rückgang seit einigen Jahren zu stagnieren bzw. sich zwischen 32-35 Tonnen einzupendeln: ARCH-Vet, Bericht über den Vertrieb von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen in der Veterinärmedizin in der Schweiz (2018). Trotz des Verbots des Einsatzes von Antibiotika zur Wachstums- und Leistungsförderung bei «Nutztieren» in der Schweiz, das seit 1999 gilt, wird eine Mehrheit dieser Tiere mit Antibiotika behandelt, dies aufgrund von Krankheitssymptomen wie Pneumonie oder Durchfall: F. Pipoz & M. Meylan, Gesundheit und Antibiotikaverbrauch bei Aufzuchtkälbern in Milchviehbetrieben: Managementfaktoren, Prävalenz und Behandlung von Kälberkrankheiten, 158(6) SAT 389-396 (2016). Erst kürzlich wurde eine zentrale Antibiotikadatenbank zur Erfassung der Antibiotikaanwendungen auf Ebene Vertreiber, Tierarzt und Tierhalter aufgebaut (zuvor sah die Tierarzneimittelverordnung (TAMV) die Führung einer Tierarzneimittel-Verbrauchsstatistik lediglich für Vertreiber vor): Bundesrat, Strategie Antibiotikaresistenz Schweiz, 2015. Darin gesteht der Bundesrat ein: «Beunruhigend ist hierzulande die Zunahme von Resistenzen gegenüber Antibiotikagruppen, die nur zurückhaltend eingesetzt werden sollten (z.B. Fluorchinolone), und die Zunahme multiresistenter Keime, wie Methicillin-resistente Staphylococcus aureus bei Schlachtschweinen» (S. 12-13).

[15] Siehe www.anresis.ch; Fast 300 Tote durch resistente Bakterien in der Schweiz, NZZ, 9. November 2018. ANRESIS verwendet die gleiche Methode wie das europäische Netzwerk zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen (EARS-Net).

[16] Eidgenössische Fachkommission für biologische Sicherheit (EFBS), Ansichten der EFBS zu Antibiotikaresistenzen 3 (November 2014), https://www.efbs.admin.ch/ inhalte/ dokumentation/ Ansichten/ Ansichten_der_EFBS_zu_Antibiotikaresistenzen_D.pdf.

[17] So etwa Deutscher Bundestag Drucksache 17/12051, 17. Wahlperiode 03.01.2013, Zugeleitet mit Schreiben des Bundesministeriums des Innern vom 21. Dezember 2012 gemäß § 18 Absatz 1 und 2 des Gesetzes über den Zivilschutz und die Katastrophenhilfe des Bundes. Unterrichtung durch die Bundesregierung, Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012.

[18] Dazu kommt, dass nahezu zwei Drittel der menschlichen Infektionskrankheiten auf Erreger zurückgehen, die mit Wild- oder Haustieren geteilt werden, i.e. Zoonosen sind: William B. Karesh, Andy Dobson, James O. Lloyd-Smith, Juan Lubroth, Matthew A. Dixon, Malcolm Bennett, Stephen Aldrich, Todd Harrington, Pierre Formenty, Elizabeth H. Loh, Catherine C. Machalaba, Mathew Jason Thomas & David L. Heymann, The Ecology of Zoonoses: Natural and Unnatural Histories, 380 The Lancet 1936-1945 (2012).

[19] Collectif de 120 scientifiques, La prochaine pandémie est prévisible, il est temps de prendre au sérieux la crise écologique, Le Temps, 5. Mai 2020.

[20] Für viele: Karin Brulliard, The Next Pandemic Is Already Coming, Unless Humans Change How We Interact with Wildlife, Scientists Say, The Washington Post, 3. April 2020.

[21] Collectif de 120 scientifiques, La prochaine pandémie est prévisible, il est temps de prendre au sérieux la crise écologique, Le Temps, 5. Mai 2020.

[22] Siehe auch Scott Weathers & Sophie Hermanns, Open Letter: Why WHO Should Address Industrial Animal Farming, Grain, 25. Mai 2017.

[23] Id.

[24] Jabin Botsford auf Twitter.

[25] Am 1. Februar 2020 etwa äusserte sich ein Mann in Los Angeles darüber, dass Chinesen «ekelhaft» seien, und richtete seine Kommentare an eine thailändisch-amerikanische Frau. Einen Tag später wurde in New York eine Asiatin, die eine Gesichtsmaske trug, von einem Mann angegriffen, der sie eine «kranke B*» nannte: Allyson Chiu, Trump Has no Qualms about Calling Coronavirus The ‹Chinese Virus.› That’s a Dangerous Attitude, Experts Say, The Washington Post, 20. März 2020. Von der despektierlichen Konversation zwischen Jesse Watters und Dana Perino auf Fox News ganz zu schweigen: Justin Baragona, Fox News Host Claims Chinese People Eating ‹Raw Bats› to Blame for Coronavirus, Daily Beast, 2. März 2020. Ausserdem hat dieses Verhalten Langzeitschäden zur Folge: Mari Webel, Calling COVID-19 a ‹Chinese virus› Is Wrong and Dangerous – The Pandemic Is Global, The Conversation, 25. März 2020.

[26] Die WHO gab Assoziierungen von Orten mit einer Krankheit auf, wie etwa im Fall von MERS: World Health Organization Best Practices for the Naming of New Human Infectious Diseases (2015). Eine solche Empfehlung erging übrigens auch im Fall von COVID-19: WHO, WHO Director-General’s Remarks at the Media Briefing on 2019-nCoV on 11 February 2020, 11. Februar 2020.

[27] Jeffery K. Taubenberger, The Origin and Virulence of the 1918 «Spanish» Influenza Virus, 150(1) Proc. Am. Philos. Soc. S. 86-112 (2006).

[28] Robert Ross, Study puts global 2009 H1N1 infection rate at 11% to 21%, Center for Infectious Disease Research and Policy, 8. August 2011.

[29] Rob Wallace, Big Farms Make Big Flu: Dispatches on Infectious Disease, Agribusiness, and the Nature of Science (2016).

[30] So wurde im Mai 2020 in einem Schlachthof im deutschen Bundesland Baden-Württemberg knapp ein Viertel der Belegschaft von etwa 1.100 Mitarbeitern positiv auf das Virus getestet: Schweizer Bauer, 80 Corona-Fälle in Schlachtbetrieb, 12. Mai 2020. In den USA war das Problem besonders ausgeprägt: In Sioux Falls, S.D. dem Standort des Smithfield-Betriebs, der etwa 5 Prozent des Schweinefleischs der USA produziert, besteht einer der grössten Corona-Hot-Spots des Landes. Der Betrieb Tyson in Perry, Iowa, hatte bereits 730 Coronafälle, was beinahe 60% seiner Arbeitnehmerschaft ausmacht. In einem anderen Tyson-Betrieb in Waterloo, Iowa, gab es 1.031 gemeldete Fälle unter rund 2.800 Beschäftigten: Jonathan Safran Foer, The End of Meat Is Here, New York Times, 21. Mai 2020.

[31] Diese Bestrebungen werden heute mehrheitlich auf den Australischen Philosoph Peter Singer zurückgeführt: Peter Singer, Animal Liberation: A New Ethics for Our Treatment of Animals (1975).

[32] Dieser Streit wird teils als «animal welfare vs. animal rights»-Debatte bezeichnet, teils als «reform vs. revolution»-Debatte. Siehe grundlegend dazu: Gary L. Francione & Robert Garner, The Animal Rights Debate: Abolition Or Regulation? (2010).

[33] Gary Francione, Animal Rights and Domesticated Nonhumans: The Abolitionist Approach (2007).

[34] Sue Donaldson & Will Kymlicka, Zoopolis: A Political Theory of Animal Rights (2011).

[35] Id., S. 77 ff.

[36] Lauren Corman, The Ventriloquist’s Burden: Animal Advocacy and the Problem of Speaking for Others. In: Animal Subjects 2.0 S. 473-512 (Jody Castricano & Lauren Corman eds. 2016).

[37] Für eine umfassende Analyse verschiedenster Formen der «animal resistance», siehe Jason Hribal, Fear of the Animal Planet: The Hidden History of Animal Resistance (2010); Kathryn Gillespie, Nonhuman Animal Resistance and the Improperties of Live Property, In: Animals, Biopolitics, Law: Lively Legalities S. 117-132 (Irus Braverman ed. 2016); Dinesh Wadiwel, The War against Animals (2015).

[38] Sue Donaldson& Will Kymlicka, Between Wildness and Domestication: Rethinking Categories and Boundaries in Response to Animal Agency, In: Animal Ethics in the Age of Humans: Blurring Boundaries in Human-Animal Relationships S. 225-242 (Bernice Bovenkerk & Josef Keulartz eds. 2016); Charlotte E. Blattner, Sue Donaldson & Ryan Wilcox, Animal Agency in Community: A Political Multispecies Ethnography of VINE Sanctuary, 6 Politics & Animals S. 1-22 (2020). Siehe zu dieser Forderung ganz grundlegend: Eva Meijer, When Animals Speak: Toward an Interspecies Democracy (2019).

[39] Charlotte E. Blattner, Animal Labour: Toward a Prohibition of Forced Labour and A Right to Freely Choose One’s Work, In: Animal Labour: A New Frontier of Interspecies Justice? S. 91-115 (Charlotte E. Blattner, Kendra Coulter & Will Kymlicka eds., 2020). Siehe auch Eva Meijer, Animal Languages (2020).

[40] So etwa Fn 30.

Disclaimer: Der von der Autorin verfasste Beitrag gibt nicht zwingend die Position von Tier im Fokus (TIF) wieder. Umgekehrt kann von den Ansichten und Herangehensweisen von TIF nicht auf die Position der Autorin geschlossen werden.

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